Schuldenkrise bremst BMW und VW verlieren Fahrt
08.05.2012, 18:39 Uhr
Rot sieht BMW nur in einzelnen Ländern wie Portugal.
(Foto: REUTERS)
Allein in Portugal bricht der BMW-Absatz um mehr als ein Drittel ein. In Westeuropa - ohne Deutschland - meldet der Münchener Autohersteller ebenfalls ein Minus. Auch VW kämpft mit einem Rückgang. Insgesamt können die beiden Konzerne aber jeweils weiter steigende Neuwagenverkäufe registrieren.
Die erfolgsverwöhnten Autobauer VW und BMW bekommen die Krise in Südeuropa bei den Auslieferungen zu spüren. Nachdem die beiden Hersteller noch zu Jahresbeginn von der Flaute kaum beeinträchtigt wurden, wuchsen sie im vergangenen Monat langsamer. Die Marke VW schlug nach Angaben bis April in Westeuropa (ohne Deutschland) um 5 Prozent weniger von ihren Wagen los als vor Jahresfrist. Bei BMW gab der Absatz im Monat April um 2 Prozent nach. Allein in Portugal brach der Absatz des Münchner Premiumherstellers laut einer Sprecherin um 37 Prozent ein, in Spanien um ein Fünftel.
VW machte keine Angaben zum Einzelmonat. Allerdings zeigt ein Vergleich mit dem 1. Quartal, dass sich die Lage auch für den Wolfsburger Autobauer in Westeuropa verschlechtert hat. Nach drei Monaten hatte der Rückgang noch 3,7 Prozent betragen. Reine Massenhersteller wie Fiat, Peugeot und Renault waren allerdings stärker von der Schuldenkrise in Südeuropa betroffen, in der sich die Menschen kaum noch neue Autos leisten können.
Absatzwachstum in Übersee
Dank Zuwächsen in den beiden weltgrößten Automärkten China und USA konnten BMW und VW das schwache Europa-Geschäft mehr als wettmachen. VW steigerte die weltweiten Auslieferungen im April um 6,3 Prozent. Seit Jahresbeginn schlug die Wolfsburger Kernmarke 1,8 Millionen Fahrzeuge los, plus 9,4 Prozent.
BMW setzte im April weltweit 145.500 Fahrzeuge seiner drei Marken BMW, Mini und Rolls-Royce ab - 6 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Auch die Münchner hatten in den Vormonaten stärker zugelegt. BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson bekräftigte jedoch, der Hersteller werde im Gesamtjahr erneut einen Absatzrekord einfahren. 2011 hatten die Münchner weltweit 1,67 Millionen Autos verkauft. In den ersten vier Monaten des Jahres 2012 waren es 571.000, knapp 10 Prozent mehr.
Quelle: ntv.de, dpa/rts