Schwache Ölförderung belastet Gewinn BP verdient weniger
01.05.2012, 10:44 Uhr
Wegen der Spätfolgen der Ölpest im Golf von Mexiko verdient BP im ersten Quartal weniger als im Vorjahr.
(Foto: dpa)
BP muss sich bescheiden: Im ersten Quartal verdient der britische Ölmulti deutlich weniger als noch ein Jahr zuvor. Grund für den Einbruch sind immer noch die Spätfolgen der Ölkatastrohe im Golf von Mexiko: Der Konzern steckt weiter mitten in einer schwierigen Umbauphase.
Der britische Ölkonzern BP hat im ersten Quartal wegen einer gesunkenen Produktion weniger verdient als im Vorjahr. Zudem sank das Ergebnis trotz höherer Umsätze deutlicher als von Analysten erwartet. Der Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten fiel um knapp 13 Prozent von 5,6 Mrd. auf 4,9 Mrd. US-Dollar (3,7 Mrd Euro), wie das Unternehmen mitteilte. Der Konzern baut sich nach der teuren Ölkatastrophe im Golf von Mexiko um und trennt sich von Unternehmensteilen. Das führt zu einer sinkenden Produktion.
Im ersten Quartal etwa verkaufte BP sein kanadisches Flüssiggasgeschäft für 1,7 Mrd. US-Dollar. Die Kosten für die Folgen der Ölkatastrophe indes lasteten allein im vergangenen Quartal mit 1,2 Mrd. US-Dollar auf der Bilanz. Konzernchef Bob Dudley sieht sein Unternehmen aber auf dem Weg zu den Zielen für das laufende Jahr. Zwar schrumpfte der Gewinn unter dem Strich von 7,25 Mrd. auf 5,9 Mrd. US-Dollar. Damit schlug sich BP aber besser als Analysten erwartet hatten. Die Experten hatten im Schnitt nur mit einem Gewinn von 5,0 Mrd. US-Dollar gerechnet.
Die höheren Öl- und Gaspreise konnte BP im Gegensatz zu dem Rivalen Shell somit nicht in höhere Gewinne ummünzen. Der britisch-niederländische Ölmulti hatte seinen Gewinn in den ersten drei Monaten um rund 16 Prozent erhöht. Zwar kletterten bei BP die Erlöse auf 99,70 Mrd. von 88,44 Mrd. US-Dollar. Wegen der sinkenden Öl- und Gasförderung, höherer Kosten und einem schwächelndem Chemiegeschäft blieb aber weniger Gewinn übrig. Gerade in Nordamerika ist das Gasgeschäft wegen des Überangebots schwierig, zudem arbeiten die wenigsten Raffinerien momentan profitabel.
Quelle: ntv.de, dpa/DJ