Wer braucht schon den Champions-League-Sieg? BVB-Rekord auch ohne Titel
15.05.2013, 15:43 Uhr
Zwei Dortmunder Garanten des sportlichen Erfolges und damit auch der finanziellen Rekorde sind Stürmer Lewandowski (l.) und Nationalspieler Reus (r.).
(Foto: REUTERS)
Borussia Dortmund steht im Finale der Champions League. Der zweite Triumph nach 1997 wartet. Aber auch ohne Pokal in den Händen etablieren sich die Schwarz-Gelben wirtschaftlich unter den Spitzenteams Europas. In der laufenden Saison winken erneut Rekordwerte.
Die nackten Zahlen stimmen: Die Champions League hält Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund finanziell auf Rekordkurs. Deutschlands einziger börsennotierter Fußballverein schraubte den Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012/13 (30. Juni) gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 39,8 Mio. auf 179,8 Mio. Euro. In der vergangenen Saison hatte der BVB mit insgesamt 215 Mio. Euro erstmals die 200-Millionen-Marke geknackt.
Auch der Gewinn des Pokalsiegers und Meisters von 2012 fiel bis zum 3. Quartal höher aus als erwartet und stieg von 12,8 Mio. auf 16,3 Mio. Euro. "Die sportliche Ausgangslage mit einem Spitzenplatz in der Bundesliga und einem erfolgreichen Abschneiden in der Uefa Champions League kann in allen Erlösbereichen für das Gesamtgeschäftsjahr weitere Wachstumseffekte bewirken", teilte der BVB mit. Den Anlegern scheint das noch nicht genug: Der Kurs der BVB-Aktie verlor rund 1,5 Prozent.
Transfers bringen Geld
Das Wachstum entfiel auf alle Einnahmebereiche. Den größten Batzen strich die Borussia im 3. Quartal über Transfers ein. Hier schlug vor alle n der Wechsel von Offensivspieler Ivan Perisic zum VfL Wolfsburg ins Gewicht. Außerdem ging Abwehrspieler Chris Löwe zum Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Der Posten stieg in der Summe von knapp 1 Mio. auf 7,3 Mio. Euro.
Weiteres Wachstum verzeichnete der BVB in den Bereichen TV-Vermarktung (plus 3,3 Mio. Euro), Spielbetrieb (2 Mio. Euro), Handel, Catering, Lizenzen (2 Mio. Euro) und Werbung (3 Mio. Euro). Dazu kamen Prämien der Uefa und von Werbepartnern für das Weiterkommen in der Champions League. Hier werden im 4. Quartal zusätzliche Prämien für das Viertelfinale (Malaga), Halbfinale (Real Madrid) und das Finale (Bayern München) für weitere Einnahmeschübe sorgen.
Prämien steigen
Aber auch die Ausgaben sind beim BVB gestiegen. Hier musste der Verein vor allem für Prämien tiefer in die Tasche greifen. Der Posten kostete die Borussia im 3. Quartal 22,9 Mio. Euro, 4,6 Mio. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum.
Sportlich konnte die Mannschaft die nationalen Erfolge mit dem Ausscheiden im Pokal und dem zweiten Platz in der Bundesliga nicht wiederholen. Dafür spielte der BVB eine grandiose Champions League- Saison. Am 25. Mai tritt der BVB gegen Rekordmeister Bayern München zum Endspiel im Londoner Wembley-Stadion an und kann sich zum zweiten Mal nach 1997 den Titel in der Königsklasse sichern. Die Bayern dagegen, die bereits Deutscher Meister sind, können mit dem Champions-League-Sieg und dem danach noch anstehenden Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart sogar das Kunststück von drei Titeln in einer Saison schaffen.
Quelle: ntv.de, bad/dpa