Wasserkraft für Züge Bahn beschert RWE Milliarden
22.07.2011, 13:10 UhrAuf der Suche nach Ersatz für wegfallenden Atomstrom bedient sich die Deutsche Bahn bei RWE. Dies bestätigen beide Unternehmen. So soll der Essener Energie-Konzern die Bahn mit Strom aus Wasserkraftwerken versorgen und darf sich im Gegenzug über einen "einstelligen Milliardenbetrag" freuen.
Der Energiekonzern RWE hat bei der Deutschen Bahn einen milliardenschweren Stromliefervertrag an Land gezogen. Der Versorger liefere langfristig Strom aus Wasserkraftwerken an die Bahn, teilten die Konzerne mit. RWE bezifferte den Wert des Vertrags auf einen "einstelligen Milliardenbetrag". Zu den Details wollen sich RWE-Chef Jürgen Großmann und Bahnchef Rüdiger Grube auf einer Pressekonferenz in Frankfurt äußern. Aus Kreisen der Unternehmen verlautete, der Vertrag habe eine Laufzeit von über zehn Jahren.
Das Unternehmen ist der größte Stromverbraucher in Deutschland und benötigt Ersatz für den wegfallenden Atomstrom. Die Bahn ist auch an dem AKW Neckarwestheim 1 beteiligt, das der Betreiber EnBW im Zuge der Atomwende abschalten musste. Der Block mit einer Leistung von 840 Megawatt erzeugte den Betreibern zufolge bislang als einziges deutsches Atomkraftwerk sowohl den üblichen Drehstrom als auch Strom für das Bahnnetz. Jede vierte Lokomotive sei mit Strom aus Neckarwestheim versorgt worden.
Der RWE-Konkurrent E.ON liefert ebenfalls Strom an die Bahn. Ein großer Teil stammt aus dem Kohlekraftwerk im nordrhein-westfälischen Datteln . Auch hier ist die weitere Versorgung ungewiss. Das Oberverwaltungsgericht Münster hatte 2009 den Bau des Steinkohlekraftwerks "Datteln 4" gestoppt. Ob und wann die Anlage ans Netz geht, ist offen. Die drei alten Blöcke sollen Ende 2012 abgeschaltet werden. E.ON-Chef Johannes Teyssen hat angekündigt, mit einer Klage eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung der Anlagen aus den 60er Jahren durchsetzen zu wollen.
Quelle: ntv.de, rts