Zorniger Brief Banken attackieren S&P
16.08.2012, 10:43 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die deutsche Bankbranche schreibt der Ratingagentur S&P einen wütenden Brief. Grund der Beschwerde sind die Gebühren der Amerikaner.
Die deutschen Banken lehnen sich gegen die Preispolitik der US-Ratingagentur Standard & Poors (S&P) auf. "Die intransparenten Gebührenerhöhungen sind aus Sicht unserer Mitglieder nicht mehr zu akzeptieren", zitiert die "Financial Times Deutschland" aus einem Brief der drei deutschen Verbände für private, genossenschaftliche und öffentlich-rechtliche Banken an die Amerikaner. "Die Rechnungen fallen häufig erheblich höher aus als in den vergangenen Jahren", heißt es dort. Die Verbände fordern, dass S&P eine transparente Gebührenordnung veröffentlicht, an der sich die Banken orientieren können.
Ein durchschnittliches Dax-Unternehmen kommt der Zeitung zufolge auf jährliche Ratingkosten in mittlerer sechsstelliger Höhe. Bei größeren Banken, die in der Regel häufiger Anleihen und andere Schuldpapiere herausgeben, seien die Rechnungen entsprechend höher.
Laut "FTD" gilt der Protest nicht nur S&P, sondern auch den beiden anderen größeren Agenturen Moody's und Fitch. Die drei Unternehmen beherrschen rund 95 Prozent des Ratingmarkts. Das gemeinsame Vorgehen der Banken sei für die Agenturen gefährlich, hieß es weiter. So drohe die geforderte Transparenz die Preismacht der Agenturen zu brechen. Außerdem sei der Brief eine Steilvorlage für mögliche kartellrechtliche Untersuchungen.
Quelle: ntv.de, jga