Wirtschaft

Regulierung kostet Rendite Barclays muss sich bescheiden

Der seit Anfang des Jahres amtierende Chef Bob Diamond gibt als Renditeziel für dieses Jahr nur noch 13 Prozent aus. Hintergrund ist die im Rahmen der Finanzkrise schärfer gewordene Bankenregulierung. Im abgelaufenen Geschäftsjahr bescheren die Investmentbanker der britischen Großbank Barclays derweil wieder einen Milliardengewinn.

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(Foto: REUTERS)

Die britische Großbank Barclays muss wegen der verschärften Regulierungsvorschriften künftig kleinere Brötchen backen. Der neue Bankchef Bob Diamond sagte bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2010 an, er habe begonnen, das Portfolio "diszipliniert und rigoros" zu durchforsten, um wenigstens das neue Ziel einer Rendite von 13 Prozent auf das Eigenkapital zu schaffen.

Im vergangenen Jahr war die Kennziffer auf 7,2 Prozent eingebrochen. Dabei übertraf das britische Traditionshaus mit einem Gewinnsprung vor Steuern um 32 Prozent auf 6,1 Mrd. Pfund (7,25 Mrd. Euro) die Schätzungen der Analysten. Der Bank kam ein Rückgang der faulen Kredite um 30 Prozent zugute.

Der US-Amerikaner Diamond, der Barclays seit Jahresbeginn führt, sagte, die Regulierung werde die Renditen belasten. Die Banken weltweit müssen künftig ihre Geschäfte mit deutlich mehr Eigenkapital unterlegen. Die Aufseher wollen damit die Lust der Investmentbanken auf riskante Geschäfte zügeln. Die Deutsche Bank hält trotzdem an ihrem Ziel fest, die Rendite in diesem Jahr vor Steuern auf 25 Prozent zu schrauben.

Weniger Erfolgsprämien

Barclays-Chef Diamond will auch die Erfolgsprämien an seine Banker an die Eigenkapitalausstattung knüpfen. Die Boni sollen mit drei Jahren Verspätung ausgezahlt werden - und auch nur dann, wenn die harte Kernkapitalquote über den sieben Prozent liegt, die international vorgeschrieben werden sollen. 2010 ist der Bonus-Topf bei Barclays um sieben Prozent geschrumpft, die Investmentbanker bekamen im Schnitt sogar zwölf Prozent weniger. Die Personalkosten stiegen dennoch um ein Fünftel auf 11,9 Mrd. Pfund. Viele Banken schieben die Bonuszahlungen heute um Jahre hinaus, um zu sehen, ob der damit belohnte Erfolg auch nachhaltig ist - eine Lehre aus der Finanzkrise.

Ins neue Jahr sei die Bank gut gestartet, sagte Diamond. Im Januar hätten Einnahmen und Gewinn über dem Monatsdurchschnitt 2010 gelegen. Bereits im vierten Quartal hatte das Geschäft von Barclays angezogen. Mit einem Anstieg der Einnahmen um rund ein Fünftel schlug sich die Bank besser als viele Konkurrenten, nachdem die Erlöse zuvor einige Quartale lang im Rückwärtsgang gewesen waren.

Quelle: ntv.de, rts

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