Bei Anlegern kein Bestseller Bastei Lübbe müht sich aufs Parkett
03.10.2013, 10:01 Uhr
Dan Brown ist einer der Star-Autoren des Verlags, der nun an die Börse strebt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Dem Verlag Bastei Lübbe werden seine Aktien nicht aus den Händen gerissen. Selbst die Reduzierung des Ausgabepreises hat lediglich mäßige Wirkung. Unter dem Strich erbringt der Börsengang nur die Hälfte der angestrebten Erlöse.
Der Verlag Bastei Lübbe robbt sich unter großen Mühen aufs Börsenparkett. Nach Senkung der Preisspanne vor einer Woche schaffte der es deutsche Verleger der Romane von Dan Brown und Ken Follett nur, zum geringstmöglichen Preis Interessenten für die eigenen Anteilsscheine zu finden. Statt die ursprünglich erhofften bis zu 11 Euro zahlen Investoren jetzt nur 7,50 Euro je Aktie.
Doch auch dieser Preis war noch nicht niedrig genug, um die gewünschte Anzahl von Aktien am Markt unterzubringen. Statt bis zu 5,3 Millionen Aktien werden jetzt nur 4 Millionen aufs Parkett gebracht. Das erzielte Bruttoplatzierungsvolumen liegt damit bei 30 Millionen Euro, rechnerisch hatte Bastei Lübbe eine fast doppelt so hohe Summe angestrebt.
Geld zur Entwicklung eigener Stoffe
Immerhin findet die vom Verlagshaus geplante Ausgabe neuer Aktien im vollen Umfang statt. Bastei Lübbe emittiert 3,3 Millionen Aktien. Die größeren Abstriche mussten die Alteigentümer der Verlegerfamilie Lübbe machen, die über ihre Lübbe Beteiligungs-GmbH jetzt nur 700.000 Aktien abgeben konnten.
Bastei Lübbe beschäftigt derzeit gut 300 Angestellte und erzielt einen Jahresumsatz von 98,3 Millionen Euro. Der 1953 gegründete Verlag war mit Groschenheften ("Jerry Cotton", "Der Bergdoktor") bekannt und groß geworden. Heute machen Roman- und Rätselhefte nur noch neun Prozent des Umsatzes aus, 80 Prozent steuert das Buch-Geschäft zu.
Das Geld des Börsengangs soll in die verstärkte Entwicklung eigener Stoffe des Verlages und die geplante Digitalisierung und Internationalisierung fließen. Die Handelsaufnahme in Frankfurt ist für den 8. Oktober 2013 geplant - einen Tag vor Beginn der Frankfurter Buchmesse.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ