Rückblick auf ein Krisenjahr Baubranche verliert Umsatz
25.02.2010, 11:57 UhrDie Lage der deutschen Bauunternehmen bleibt trotz umfangreicher Konjunkturhilfen heikel: Vor allem im Hochbau fehlen Aufträge. Der Gesamtumsatz der Branche geht 2009 zurück. Die Zahl der Beschäftigten steigt leicht an.

In Mainz arbeiten Hochbau-Experten an den ersten von insgesamt 30 Stützpfeilern: Der FSV Mainz 05 bekommt ein neues Stadion.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die milliardenschweren Konjunkturprogramme haben die Flaute in der deutschen Bauwirtschaft nicht beendet. Die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe gingen im Krisenjahr 2009 preisbereinigt um 6,6 Prozent zurück, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Das Minus traf ausschließlich den Hochbau, der einen Nachfrageeinbruch um 13 Prozent verkraften musste. Hingegen stiegen die Ordereingänge im Tiefbau leicht um 0,1 Prozent. Der Gesamtumsatz sank um 4,1 Prozent auf 83,3 Mrd. Euro. Die Zahl der Beschäftigten blieb im Jahresdurchschnitt mit einem Minus von 500 auf 705.000 Menschen stabil. 2008 waren die Aufträge um 4,4 Prozent gesunken.
Im Jahresverlauf 2009 entspannte sich die Lage der Branche erheblich. So erhöhten sich die Bestellungen im Dezember 2009 gegenüber dem allerdings schon schwachen Vorjahresmonat um 6,1 Prozent. Der Hochbau verzeichnete leichte Zuwächse um 0,1 Prozent, der Tiefbau legte kräftig um 13,3 Prozent zu. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent auf 701.000 Menschen. Der Gesamtumsatz lag mit 8,0 Mrd. Euro aber um 2,2 Prozent unter Vorjahr.
Straßen statt Fassaden
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hatte erst am Vortag kritisiert, dass von den staatlichen Förderungen besonders das Ausbaugewerbe profitiert habe. Die starke Konzentration der Konjunkturmittel auf die energetische Gebäudesanierung sei zu einseitig gewesen. "Die deutsche Bauindustrie hätte es begrüßt, wenn die Fördermittel des Zukunftsinvestitionsprogramms auch für den Abbau des eklatanten Investitionsstaus im kommunalen Straßenbau hätten verwendet werden dürfen", berichtete der Verband. Dies hätte die kommunalen Straßenbauhaushalte nach zwei harten Wintermonaten mit hohen Straßenschäden entlasten können.
Quelle: ntv.de, dpa