Wirtschaft

Gerüchte um Apple-Interesse Baut Loewe den iFernseher?

Ist das Loewe-Design schon Apple-kompatibel?

Ist das Loewe-Design schon Apple-kompatibel?

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Gerüchteküche brodelt: Baut Loewe für Apple vielleicht einen Fernseher? Die Website "Apple Insider" will jedenfalls von einem Interesse Apples an dem fränkischen Unternehmen Wind gekriegt haben. Bei Loewe wiegelt man ab, die Aktie geht dennoch durch die Decke.

Wenn Apple im Spiel ist, dann geht die Fantasie mit den Märkten durch. Nachdem die Website "Apple Insider" berichtet hatte, dass sich der iPhone-Konzern für Loewe interessiert, schossen die Loewe-Aktien um bis zu 38 Prozent ins Plus auf ein Zwölf-Monats-Hoch von 6,25 Euro. Das ist einer der größten Tagesgewinne der Unternehmensgeschichte.

"Da ist gar nichts", dementierte ein Loewe-Sprecher umgehend. Auch Analysten wie DZ-Bank-Experte Thomas Maul bezeichneten die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme von Loewe durch Apple als sehr gering. Der Kauflaune der Anleger tat dies, zumindest zunächst, keinen Abbruch.

Warum Loewe?

Aber braucht der amerikanische Elektronik-Riese überhaupt das kleine Unternehmen, um Fernsehgehäuse zu bauen? Seit langem soll Apple an einem breiten Einstieg ins TV-Geschäft basteln. Loewe könne durch seine lange Erfahrung viel Erfahrung in Sachen Technik und Vermarktung mitbringen, heißt es bei Befürwortern der Übernahmeidee.

Die ausgetüftelten Geräte vom Erfinder des Fernsehens seien vollgestopft mit Technologie und Schnittstellen. Zudem ähnele das traditionelle Loewe-Design mit seiner Fokussierung auf die Farben Weiß, Schwarz und Silber dem des US-Konzerns fast aufs Haar.

Auch habe Loewe in den vergangenen Jahren seine Produkte konsequent für eine Vernetzung mit der Apple-Welt entwickelt. So kann ein iPad oder iPhone der Amerikaner mittels App als Fernbedienung für Loewe-Fernseher dienen. Auch die Audi-Produkte habe Loewe um Apple herum gebaut. Der Lautsprecher "Air Speaker" gibt drahtlos Musik von den Apple-Geräten wieder. Der Computerriese verkauft die 750 Euro teuren Boxen in Deutschland sogar in seinen Läden und europaweit über seine Online-Shops.  

Kleiner Fisch

Um das Unternehmen unter Kontrolle bringen zu können, müsste Apple jedoch mit mehreren Großaktionären einig werden. Der langjährige japanische Anteilseigner Sharp hält mit knapp 29 Prozent den größten Posten, der französische IT-Konzern LaCie gut elf Prozent. Eine Schlüsselperson ist zudem Aufsichtsratschef Rainer Hecker: Zusammen mit seiner Familie und dem Management kommt Hecker auf 14 Prozent der Loewe-Anteile.

Gegen den Deal spricht zudem, dass Loewe auf dem Weltmarkt ein vergleichsweise kleiner Fisch ist. Die Franken sind international nur in Europa und dem Nahen Osten vertreten, in Asien und den USA ist die Marke praktisch unbekannt. Mit rund 200.000 verkauften Geräten im Jahr liegt Loewe deutlich hinter Konkurrenten wie Sharp oder Panasonic.

Außerdem kämpft die gesamte Branche mit kräftigen Umsatzeinbrüchen. Plasma oder LCD, ja selbst 3D-Effekte konnten bislang nicht wirklich etwas gegen die Fernsehflaute ausrichten. Da fragt sich, ob es für Apple überhaupt attraktiv sein könnte, diesen späten Markteintritt zu wagen.

Quelle: ntv.de, sla/rts/dpa

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