Anti-Fett-Spritze geht in Phase III Bayer bekämpft das Doppelkinn
01.02.2013, 15:09 Uhr
Ein kurzer Pieks mit viel Potenzial.
(Foto: picture alliance / dpa)
Aus den Laboren der Pharmaforschung erwächst älteren Damen und Herren neue Hoffnung auf einen Anschein von Jugendlichkeit: Bayer will den wohlhabenden Teil der Menschheit vom Doppelkinn befreien. Das Mittel steht kurz vor der Marktreife.
Der deutsche Dax-Konzern Bayer geht gegen das Phänomen Doppelkinn vor: Das Pharma- und Chemieunternehmen mit Sitz in Leverkusen hat Fortschritte bei der Entwicklung einer Arznei gegen unerwünschte Fettablagerungen unter dem Kinn erzielt.
Wie groß das Potenzial eines solchen Mittels auf der Grenzlinie zwischen Medizin und Kosmetik ist, zeigt eine Zahl aus der strategischen Planung: Die Unternehmensführung traut dem Medikament namens "ATX-101" einen Jahresumsatz bis zu 250 Mio. Euro zu, die USA nicht eingerechnet.
In zwei zulassungsrelevanten Studien in Europa mit insgesamt 723 Patienten konnte das ins Fettgewebe zu spritzende Mittel unerwünschte Fettdepots unter dem Kinn verringern, wie Bayer mitteilte
Bei den zwei Studien handelte es sich um Tests der sogenannten Phase III. Drei solcher Erprobungsphasen muss jedes neue Medikament vor einer Zulassung bestehen.
US-Markt außen vor
Bayer arbeitet bei dem Präparat mit der in der Schönheitsmedizin aktiven US-Pharmafirma Kythera Biopharmaceuticals aus Kalifornien zusammen. 2010 schloss Bayer mit Kythera einen Lizenzvertrag, Bayer sicherte sich damit die Vertriebsrechte außerhalb der USA und Kanada.
Bis die Doppelkinn-Spritze ihren Weg in deutsche Arztzimmer findet, dürfte es noch ein wenig dauern: Experten rechnen mit einer möglichen Markteinführung in Europa, Asien und Lateinamerika frühestens in den Jahren 2014 oder 2015.
Quelle: ntv.de, rts