Stütze für globales Wachstum Bayer setzt auf China
03.11.2010, 06:59 UhrDer Blick von Bayer geht nach Osten: Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern verzeichnet in China seine größte Wachstumsrate. Vor allem der immer stärker werdende chinesische Gesundheitsmarkt ist ein großer Anreiz für Bayer.
Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer erwartet in diesem Jahr in China ein starkes Wachstum von 20 bis 30 Prozent. Der Anteil am globalen Umsatz werde sieben Prozent überschreiten, berichtete China-Chef Michael König in Peking. China sei der attraktivste Markt weltweit. Der Umsatz in der Volksrepublik wachse deutlich schneller als in anderen Märkten.
Im vergangenen Jahr wurden 2,1 Milliarden Euro erreicht. Das China-Geschäft trägt laut König zu 20 Prozent des weltweiten Wachstums des Konzerns bei. Dies werde sich auch so schnell nicht ändern.
Bei den Werkstoffen und Materialien, die 30 Prozent des globalen Geschäfts ausmachen, werde China in weniger als fünf Jahren zum größten Markt der Welt aufsteigen und die USA überholen. Die Industriesparte von Bayer werde bis Jahresende in Shanghai die weltweit "mit Abstand größte und modernste Produktionsanlage" für Werkstoffe fertigstellen und nächstes Jahr in Betrieb nehmen. Mit einem Investitionsvolumen von 2,1 Milliarden Euro ist es die bisher größte Auslandsinvestition von Bayer.
In China machten Werkstoffe die Hälfte des Bayer-Geschäfts aus, während rund 40 Prozent auf den Gesundheitsbereich entfielen. Der Pflanzenschutz sei wegen des stark fragmentierten Marktes und der relativ unprofessionellen Landwirtschaft klein. Der Gesundheitssektor erlebe aber das stärkste Wachstum. "Es ist ganz klar, dass es in China bei Gesundheit und Werkstoffen eine Riesenzukunft gibt."
Gesundheitsmarkt wächst gewaltig
China wird voraussichtlich bis 2014 Deutschland überholen und vom viertgrößten Gesundheitsmarkt weltweit auf Platz drei hinter den USA und Japan aufrücken. Nach einer Studie, die Bayer bei der "Economist Intelligence Unit" in Auftrag gegeben hat, ist Gesundheit die größte Zukunftssorge von Chinesen. Auf dem Lande gebe es am meisten Besorgnisse über die Höhe der Kosten (84 Prozent), während die Städter vor allem die Qualität der Versorgung (49 Prozent) nannten.
Trotz steigender Kosten erreichen die Gesundheitsausgaben in China erst 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, während die Staaten in der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) rund acht Prozent dafür ausgeben.
Quelle: ntv.de, dpa