300.000 Tonnen pro Jahr Bayer setzt auf Weichschaum
16.05.2011, 12:51 Uhr
Am Hauptsitz in Leverkusen (Archivbild).
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Überall, wo sich der Mensch weich betten, polstern oder bequem lagern will, greifen Produktentwickler und Designer zu weichen Schaumstoffen aus Polyurethan. Bayer rechnet mit einer weltweit steigenden Nachfrage. Mit einem erweiterten Werk in Dormagen will der Dax-Konzern den Nachschub sichern.
Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer treibt seine Pläne für eine neue Kunststoffanlage am Standort Dormagen voran. Die erforderlichen Genehmigungsanträge für das Werk seien im April gestellt worden, teilte das Unternehmen mit.
Produziert werden soll der Weichschaum-Rohstoff TDI. Mit einer Entscheidung der Behörde sei Ende 2011 oder Anfang 2012 zu rechnen.
Der im deutschen Leitindex Dax notierte Konzern geht von einer weltweit steigenden Nachfrage nach Polyurethan-Weichschäumen aus. Das Material kommt unter anderen in Matratzen, Autositzen, Möbeln und Kopfhörern zum Einsatz. Das Weichschaumvorprodukt Toluol-Diisocyanat (TDI) gehört zu den wichtigsten Erzeugnissen der Bayer-Kunststoffsparte MaterialScience. Bayer produziert TDI in Dormagen seit 1964.
Bayer hatte bereits angekündigt, rund 150 Mio. Euro in das Projekt zu investieren. Die neue TDI-Anlage soll danach eine Jahreskapazität von 300.000 Tonnen haben und im Jahr 2014 die Produktion aufnehmen. Sie soll ältere Anlagen in Brunsbüttel und Dormagen ersetzen.
Bayer profitierte zuletzt in seinem Kunststoffgeschäft stark von der Erholung der Konjunktur in den Industriestaaten und dem rasanten Wirtschaftsaufschwung in Teilen Asiens.
Im vergangenen Jahr setzte der Konzern in seiner Polyurethan-Sparte, zu der das TDI-Geschäft gehört, fünf Milliarden Euro um. Das war rund ein Drittel mehr als noch im Krisenjahr 2009.
Quelle: ntv.de, rts