Prognose angehoben Bayer spürt Konjunkturerholung
29.04.2010, 09:51 UhrBeim Pharma- und Chemiekonzern Bayer wächst angesichts der Konjunkturerholung die Zuversicht. Nach einem kräftigen Gewinnanstieg zum Jahresstart erhöhte das Leverkusener Unternehmen seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie Sondereinflüssen solle nun auf mehr als sieben Mrd. Euro steigen. Bisher hatte Bayer ein Ergebnis in Richtung von sieben Mrd. in Aussicht gestellt. Das bereinigte Ergebnis je Aktie solle um mehr als 15 Prozent statt um etwa 10 Prozent zulegen.
Schwächerer Euro hilft
Bayer begründete die Prognoseanhebung aber nicht nur mit der anziehenden Weltwirtschaft, sondern auch mit Rückenwind durch den schwächeren Euro. "Die weltweite konjunkturelle Erholung dürfte sich in diesem Jahr fortsetzen", erklärte Firmenchef Werner Wenning. Allerdings seien die Aussichten für den Konjunkturverlauf weiter mit Unsicherheit behaftet. Auch 2010 werde daher kein einfaches Jahr. "Doch wir blicken optimistisch in die Zukunft und wollen an die positiven Entwicklungen der vorherigen Jahre anknüpfen."
Die wieder anspringende Konjunktur hatte bereits den Chemieriesen Dow Chemical aus den USA und Akzo Nobel aus den Niederlanden zum Jahresstart steigende Gewinne beschert. Branchenprimus BASF gab am Donnerstag bekannt, seinen Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen im Auftaktquartal fast verdoppelt zu haben.
Vorzeigesparte Kunststoffe
Bayer spürte die Konjunkturerholung im ersten Quartal vor allem in der Kunststoffsparte MaterialScience, die im Vorjahr besonders unter dem Einbruch der Weltwirtschaft gelitten hatte. Das Kunststoffgeschäft habe sich schneller erholt als erwartet und die niedrigere Geschäftsdynamik in der Gesundheitssparte HealthCare und der Agrochemiesparte CropScience kompensiert, erklärte der Konzern.
Konzernweit stieg das Ebitda vor Sondereffekten im ersten Quartal um 13 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro. Der Umsatz kletterte um fünf Prozent auf 8,3 Mrd. Euro. Im Gesamtjahr rechnet der Konzern währungs- und portfoliobereinigt weiter mit einem Anstieg der Erlöse um fünf Prozent.
Quelle: ntv.de, rts