Nach Streit ums Geld Bender macht bei BER den Abflug
04.03.2013, 14:00 Uhr
Wilhelm Bender wird das Schicksal des Berliner Flughafens BER doch nur in der Presse verfolgen.
(Foto: dapd)
Die Führungsfrage am Pannenflughafen BER wird zunehmend zur "Mission: Impossible": Nach der Absage des Ex-Chefs des Frankfurter Flughafens, Bender, für den Chefposten war der erfahrene Manager als Berater im Gespräch. Nun streicht Bender ganz die Segel - auch wegen Indiskretionen um sein Honorar.
Der frühere Chef des Frankfurter Flughafens, Wilhelm Bender, wird nicht Chefberater am neuen Hauptstadtflughafen. Das sagte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck. "Ich kann Ihnen mitteilen, dass Herr Bender abgesagt hat. Ich muss diese Entscheidung akzeptieren." In den vergangenen Tagen war unter den Gesellschaftern des Flughafens Streit über Benders Honorar ausgebrochen.
Bender begründete seine Absage in einer Erklärung mit unterschiedlichen Auffassungen der Gesellschafter in wesentlichen Zukunftsfragen des Flughafens, "der Nichteinhaltung von Verabredungen und dem mehrfachen Bruch der vereinbarten Vertraulichkeit". Bender sehe unter diesen Voraussetzungen "keine ausreichende Gewähr dafür, dass seine Tätigkeit für den BER erfolgreich sein kann", teilte sein Büro mit.
Kopflos in Schönefeld
Das Milliardenprojekt Hauptstadtflughafen BER ist derzeit kopflos. Der frühere Geschäftsführer Rainer Schwarz musste nach der wiederholten Verschiebung des Starttermins für den Flughafen Anfang des Jahres seinen Hut nehmen.
Mehrere Kandidaten für die Geschäftsführung haben bereits abgesagt, darunter auch Bender. Statt der Geschäftsführung sollte der Experte stattdessen als Berater für Technikchef Horst Amann eingesetzt werden. In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Bender dafür einen Tagessatz von rund 4000 Euro inklusive Spesen und Reisekosten ausgehandelt hatte.
Platzeck sagte, er erwarte im nächsten Monat neue Personalvorschläge für den Posten. Bis der Nachfolger jedoch den Posten antreten könne, würden vermutlich weitere Monate vergehen.
Ein neuer Eröffnungstermin für das mindestens 4,3 Mrd. Euro teure Vorhaben wird erst erwartet, wenn es eine Bestandsaufnahme der zahlreichen Bauprobleme sowie einen neuen Geschäftsführer gibt. Vor allem der Brandschutz macht Probleme. Ein Start vor 2015 gilt aber als unwahrscheinlich.
Quelle: ntv.de, nne/dpa/rts