Wirtschaft

Karstadt-Mietpoker bald zu Ende? Berggruen vor letzter Hürde

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen: Karstadt-Eigner Berggruen könnte in naher Zukunft eine Einigung zu den Mieten für die Karstadt-Warenhäuser erzielen. Er muss nur noch ein Einvernehmen mit der Valovis Bank erzielen.

Wochen zäher Verhandlungen für Nicolas Berggruen.

Wochen zäher Verhandlungen für Nicolas Berggruen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der designierte Karstadt-Investor Nicolas Berggruen nähert sich Kreisen zufolge einem endgültigen Einstieg bei dem insolventen Warenhauskonzern. Um den Streit über die Mietbedingungen für die Warenhäuser beizulegen, müsse sich Berggruen nur noch mit der Valovis Bank einigen, hieß es aus Verhandlungskreisen. Das Vermieterkonsortium Highstreet, zu deren Gläubigern die früher als KarstadtQuelle Bank firmierende Valovis zählt, werde einer solchen Einigung dann binnen 24 Stunden ebenfalls zustimmen.

Eine Lösung des Konflikts ist Voraussetzung dafür, dass der von dem möglichen Karstadt-Retter Berggruen abgeschlossene Kaufvertrag in Kraft treten kann. Das Magazin "Der Spiegel" berichtete in einer Vorabmeldung ebenfalls, dass eine Einigung lediglich noch von einem Kompromiss zwischen Berggruen und Valovis abhänge. Von Highstreet war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Der deutsch-amerikanische Geschäftsmann hatte zuletzt mit Zugeständnissen der Gewerkschaft Verdi beim Sanierungstarifvertrag für die rund 25.000 Karstadt-Beschäftigten eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Konzernübernahme genommen. Diese hatte sich wegen vor allem wegen der offenen Mietfragen immer wieder verschoben. Berggruen bat deshalb zuletzt Karstadt-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg, die Frist zur Beilegung der Konflikte bis zum 30. Juli zu verlängern.

Highstreet hat Schulden bei Valovis

Dem Konsortium Highstreet um die US-Bank Goldman Sachs und Deutsche Bank gehören 86 Karstadt-Immobilien. Während über die von Berggruen verlangten Mietsenkungen bereits weitgehend Einigkeit besteht, ist die Forderung des Investors umstritten, separate Mietverträge für die Premiumhäuser um das Berliner KaDeWe, die Sporthäuser und die übrigen Warenhäuser zu schließen. Dabei sollten die niedrigeren Mieten auch bei einem Teilverkauf oder einer Zerschlagung von Karstadt festgeschrieben werden.

Nach Ansicht der Valovis Bank, bei der Highstreet mit 850 Millionen Euro in der Kreide steht, würde dies jedoch die Immobilien und damit ihre Sicherheiten entwerten.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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