Schlecht und doch gut BoA schafft noch Gewinn
17.10.2012, 13:45 Uhr
Stochern im Nebel? Bank of America hält sich noch in der Gewinnzone.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein Vergleich in Milliardenhöhe mit ehemaligen Merrill-Lynch-Aktionären lastet auf dem Quartalsergebnis der Bank of America. Allerdings bleibt das Finanstitut, allen Erwartungen zum Trotz, in den schwarzen Zahlen. Auch auf der Einnahmenseite überrascht die Bank.
Entgegen den Erwartungen ist die Bank of America im 3. Quartal knapp an der Verlustzone vorbeigeschrammt. Ein milliardenschwerer Vergleich im Zusammenhang mit der Merrill-Lynch-Übernahme sowie Belastungen aus der Neubewertung eigener Schulden machten dem Institut zu schaffen. Dank guter Hypothekengeschäfte und eines soliden Investmentbankings konnte sich die Bank aber in der Gewinnzone halten.
Der Gewinn von BoA brach im 3. Quartal von 6,2 Mrd. Dollar auf 340 Mio. Dollar ein. Analysten hatten zuletzt mit einem kleinen Verlust gerechnet. Die Einnahmen gingen von 28,5 Mrd. auf 22,5 Mrd. Dollar drastisch zurück. Die Branchenbeobachter hatten jedoch noch mit noch weniger gerechnet.
Risiken im Griff
Ende September hatte die Bank die Nachwehen der Übernahme von Merrill Lynch auf dem Höhepunkt der Finanzkrise hinter sich gelassen. Sie einigte sich mit früheren Aktionären auf einen Vergleich in Milliardenhöhe. Die Investoren hatten vor gut drei Jahren in einer Sammelklage behauptet, dass die Bank of America ihnen wichtige Informationen und finanzielle Risiken im Zusammenhang mit der Übernahme von Merrill Lynch verschwiegen und sich somit die Zustimmung der Aktionäre zu dem Deal gesichert habe.
Die Bank of America ist damit die letzte der großen amerikanischen Universalbanken, die Zahlen für das dritte Quartal vorlegen. JP Morgan hatte am Freitag den Auftakt mit einem Rekordgewinn gemacht, auch Wells Fargo konnte beim Nettoergebnis kräftig zulegen. Beide profitierten dabei von glänzenden Hypothekengeschäften auf einem wieder anziehenden US-Immobilienmarkt.
Das hat auch die Citigroup, ihre Erfolge wurden jedoch von einer Milliardenabschreibung auf ein zu verkaufendes Broker-Joint-Venture getrübt, kurz darauf erklärte der Chef Vikram Pandit überraschend seinen Rücktritt.
Bei den Investmentbanken steht am Donnerstag noch Morgan Stanley auf dem Programm. Am Dienstag hatte Goldman Sachs einen überraschend hohen Milliardengewinn vermeldet.
Quelle: ntv.de, DJ