Produktion beeinträchtigt? Boeing-Rümpfe stürzen in Fluss
07.07.2014, 21:23 Uhr
Drei Boeing-737-Rümpfe am Fuß der Böschung.
(Foto: REUTERS)
Es sind spektakuläre Bilder - doch Boeing dürfte dies kaum freuen: Bei einem Zugunglück in den USA rutschen die Flugzeug-Teile von den Waggons und stürzen eine Böschung hinab.
Ein Zugunglück droht die Produktion von Boeing zu beeinträchtigen. Am Wochenende war im US-Bundesstaat Montana ein Güterzug mit Zulieferteilen entgleist, die auf dem Weg zur Endfertigung waren. Drei Waggons mit Flugzeugrümpfen stürzten eine Böschung hinab und kamen teilweise erst in einem Fluss zum Stehen.
Der Zug hatte noch drei weitere fast fertige Rümpfe des Mittelstreckenjets 737 geladen sowie Teile für die größeren Modelle 777 und 747. Zu Wochenbeginn dauerten die Bergungsarbeiten in dem unwegsamen Gelände an. Boeing erklärte, Spezialisten zu entsenden, um den Schaden und die möglichen Auswirkungen auf die Produktion zu begutachten.
Die 737 ist der Verkaufsschlager des Airbus-Rivalen. Im ersten Halbjahr hatte Boeing 239 der Maschinen an seine Kunden ausgeliefert, vom ebenfalls beliebten Langstreckenflieger 777 waren es 48. Demgegenüber verließen sechs fertige Jumbo-Jets 747 die Werkshallen.
Im Duell der Flugzeugbauer liegt Boeing im ersten Halbjahr beim Absatz vor Airbus. Nachdem der US-Konzern die Zahl der bis Ende Juni ausgelieferten Maschinen mit 342 angegeben hatte, legten die Europäer mit 303 nach. Darunter seien 13 A380 Superjumbos, erklärte Airbus. Im Gesamtjahr stellt der Konzern aus Toulouse einen ähnlichen Absatz in Aussicht wie 2013, als 626 Maschinen übergeben worden waren.
Beide Hersteller dürften in diesem Monat noch deutlich mehr Aufträge hereinholen: Mitte Juli findet in der Nähe von London die Farnborough Airshow statt, auf der die wichtigen Entscheidungsträger der Branche zusammenkommen. Die Flugzeugbauer dürften während der Messe mehr als 500 Order bekommen, erwartet Tom Captain von Deloitte LLP.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts/DJ