Höher und besser als erwartet Boeing rüstet sich
24.10.2012, 15:59 Uhr
Boeing kann die Kosten seiner Rüstungssparte senken. Das hilft dem Quartalsgewinn auf die Sprünge.
Boeing legt im Rennen mit EADS um die weltweite Lufthoheit vor: Der US-Konzern überrascht im abgelaufenen Quartal Analysten und Anleger gleichermaßen. Dabei punktet der Luftfahrt- und Rüstungsriese vor allem in der Flugzeug-Sparte. Im Rüstungsbereich steht das Unternehmen Marktexperten zufolge bereits besser da als die europäische Konkurrenz.
Der US-Luftfahrt- und Rüstungskonerzn Boeing blickt optimistischer in die Zukunft. Der Airbus-Rivale trumpfte im abgelaufenen Quartal nicht nur mit einem überraschenden Milliarden-Gewinn auf, sondern hob auch seine Gewinn- und Umsatzprognose für das Gesamtjahr an. Als Gründe führte der Konzern neben der anhaltend hohen Nachfrage in der zivilen Luftfahrt auch Sparfortschritte im Rüstungssektor an. Damit trotzt der Flugzeughersteller der konjunkturellen Flaute in den USA und Europa.
Boeing erwirtschaftete in den vergangenen drei Monaten einen Gewinn von rund 1 Mrd. Dollar, wie der Konzern mitteilte. Pro Aktie ergab dies ein Ergebnis von 1,35 Dollar, was deutlich über den Prognosen der Analysten lag. Der Umsatz stieg um mehr als 2 Mrd. auf rund 20 Mrd. Dollar und bewegte sich damit im Rahmen der Erwartungen. Für das Gesamtjahr geht Boeing nun von einem Gewinn von 4,80 bis 4,95 Dollar je Aktie aus, der Umsatz soll nun zwischen 80,5 Mrd. und 82,0 Mrd. Dollar liegen.
EADS folgt Anfang November
"Sie sind offensichtlich stark im Verteidigungsbereich, das ist sicher ein gutes Zeichen", lautete die Bewertung des Analysten Ken Herbert von Imperial Capital. Zwar sei der Umsatz in der Rüstungssparte im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 7,8 Mrd. Dollar geschrumpft, doch habe sich die Gewinnspanne in diesem Bereich auf 10,5 Prozent leicht verbessert. Dies belege die Entschlossenheit des Managements von Boeing, mit deutlichen Einschnitten auf die schrumpfenden Rüstungsaufträge von staatlicher Seite zu reagieren. "Im Vergleich zu ihren Konkurrenten haben sie die Nase hier vorn", sagte Herbert.
Die Wall Street nahm die Zwischenbilanz positiv auf: Boeing-Aktien stiegen vorbörslich um 3,3 Prozent und bewegten sich auch nach Handelsbeginn im positiven Bereich. Die Titel der Airbus-Mutter EADS bauten ihre Gewinne aus und lagen 2,7 Prozent im Plus. EADS wird seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal am 8. November veröffentlichen. Nach der geplatzten Fusion mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems hatte EADS-Chef Tom Enders eine Überprüfung der Konzernstrategie angekündigt, was vor allem die Verteidigungssparte betreffen dürfte.
Quelle: ntv.de, rts/DJ