Mehr Flieger verkauft Boeing spürt Rückenwind
20.10.2010, 14:51 UhrBoeing kommt dank der spürbaren Erholung der zivilen Luftfahrt aus den roten Zahlen. Die Zuversicht sei in den Markt zurückgekehrt, sagt Konzernchef McNerney.
Beim Flugzeughersteller Boeing geht es aufwärts: Nachdem die Fluggesellschaften in der Wirtschaftskrise ihre Bestellungen zusammengestrichen hatten, haben sie im dritten Quartal wieder fleißig geordert. Boeing geht deshalb davon aus, mehr Geld im Gesamtjahr zu verdienen. Das Management rechnet nunmehr mit einem Gewinn pro Aktie zwischen 3,80 und 4 Dollar gerechnet, teilte Boeing mit. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Krisenjahr 2009. Bislang hatte sich der Konzern 3,50 bis 3,80 Dollar zugetraut. Den Umsatz erwartet das Unternehmen zwischen 64,5 und 65,5 Mrd. Dollar.
Für das abgelaufene dritte Quartal wies der Erzrivale des europäischen Flugzeugbauers Airbus einen Gewinn von 837 Mio. Dollar oder 1,12 Dollar je Aktie aus. Das Ergebnis fiel damit besser aus als von Analysten erwartet. Der Umsatz kletterte um 2 Prozent auf 17 Mrd. Dollar und lag damit ebenfalls über den Marktprognosen.
Zuversicht kehrt zurück
Im Vorjahr hatte Boeing noch einen Verlust von mehr als zwei Dollar je Aktie erwirtschaftet. Massiv gestiegene Kosten für den neuen Langstreckenflieger 787 "Dreamliner" und den überarbeiteten Jumbojet 747-8 hatten den Konzern mit 1,6 Mrd. Dollar in die roten Zahlen gedrückt.
Beide Maschinen liegen weit hinter ihrem Zeitplan zurück, weil immer neue technische Probleme aufgetreten waren. Der "Dreamliner" kommt nun frühestens in der Mitte des ersten Quartals 2011. Zuletzt hatten die Triebwerke für neue Verzögerungen gesorgt. Mit dem Jumbojet ist kaum früher zu rechnen. Die verspätet anlaufende Produktion wird das Geschäft des kommenden Jahres belasten, auch wenn der Umsatz insgesamt weiter steigen soll.
Doch Konzernchef Jim McNerney gab sich optimistisch: Die Zuversicht sei in den Markt zurückgekehrt, sagte er. Die Auftragsbücher füllten sich in den vergangenen drei Monaten von 312 Mrd. auf 321 Mrd. Dollar. In das Quartal fiel die wichtige Luftfahrtmesse im britischen Farnborough. Große Aufträge für Verkehrsmaschinen kamen etwa aus Arabien und Russland. Auch das US-Militär bestellte kräftig.
Quelle: ntv.de, rts/dpa