Vor Mega-Deal in Indonesien Boeing und Obama jubeln
18.11.2011, 08:04 Uhr
Boeing steht vor seinem bislang größten Geschäft: In Indonesien winkt dem Airbus-Rivalen eine Bestellung im Volumen von fast 36 Milliarden Dollar. Die dortige Fluggesellschaft Lion Air macht mit den US-Amerikanern einen entsprechenden Vorvertrag. US-Präsident Obama lässt es sich nicht nehmen, der Unterzeichnung beizuwohnen.
Der Monat November ist für Boeing ein sehr erfolgreicher: Nachdem der US-Flugzeugbauer erst vor wenigen Tagen einen Auftrag über bis zu 26 Milliarden Dollar ergattern konnte, darf der Airbus-Rivale nun sogar auf eine Bestellung von einem Volumen von knapp 36 Milliarden Dollar hoffen. Das wäre neuer Rekord.

Es ist geschafft: Lion-Air-Chef Rusdi Kirana (links) und Boeing-Vize Ray Conner bei der Unterzeichung. Ein tolles Wahlkampfgeschenk für Barack Obama.
(Foto: REUTERS)
Die indonesische Fluggesellschaft Lion Air ging einen Vorvertrag über 230 Mittelstreckenjets vom Typ 737 eingegangen - 201 davon vom neuesten Typ 737 Max. Zudem erwägt Lion Air, 150 weitere Maschinen abzunehmen.
"Die 737 Max ist die Zukunft von Lion Air", sagte Gründer und Firmenchef Rusdi Kirana auf der Insel Bali. Die Linie betreibt momentan 178 Maschinen des Vorgängertyps. Der Bekanntgabe des Mega-Geschäfts wohnte auch US-Präsident Barack Obama bei, der zu einem Gipfeltreffen mit asiatischen Staats- und Regierungschefs angereist war. Er hatte den bevorstehenden Deal in groben Zügen schon bei seiner Ankunft in Indonesien ausgeplaudert.
Airbus hat zu knabbern
Für den europäischen Rivalen Airbus ist der Auftrag, der noch nicht hundertprozentig fest ist, ein Schlag ins Kontor. Denn Boeing hat damit plötzlich Erfolg in einer Flugzeugklasse, die Airbus bislang fest im Griff hat.

In der Computeranimation fliegt sie schon: Eine Boeing 737 Max in den Farben der Lion Air.
(Foto: REUTERS)
Die Europäer hatten mit dem modernisierten A320neo über Monate fast jeden Auftrag bei den Kurz- und Mittelstreckenjets gewonnen. Erst nach langem Zögern entschied sich Boeing, auch seine 737 einer Renovierung zu unterziehen. Beide Hersteller versprechen vor allem einen reduzierten Spritverbrauch dank neuer Triebwerke.
Alleine 21,7 Milliarden Dollar des Lion-Air-Auftrags entfallen auf die erhoffte Festbestellung, weitere 14 Milliarden Dollar auf die Optionen. Allerdings handelt es sich dabei um Listenpreise und bei derart großen Bestellungen sind satte Rabatte üblich. Insgesamt hat Boeing die 737 Max seit ihrer Ankündigung im August 700 Mal an den Mann bringen können. Auch die Leasinggesellschaft ACG plant, 35 der Maschinen abzunehmen, wie Boeing parallel bekanntgab.
Quelle: ntv.de, wne/dpa