Trotz Kosten für's Sparprogramm Börse macht dennoch Gewinn
10.05.2010, 21:20 UhrMit der Deutschen Börse geht es wieder bergauf. Im Gegensatz zum Vorquartal ist das Dax-Unternehmen in den ersten drei Monaten dieses Jahres wieder in der Gewinnzone. Allerdings verhindern hohe Kosten für den Sparkurs bessere Zahlen.

Die Handelsumsätze steigen.
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Die Kosten für einen strikten Sparkurs haben den Gewinn der Deutschen Börse im Auftaktquartal geschmälert. Das operative Ergebnis (Ebit) schrumpfte im ersten Quartal auf 245,6 Millionen Euro und damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent. Bereinigt um die Restrukturierungskosten wäre der Gewinn auf 273,4 Millionen gestiegen.
Der Überschuss fiel in den ersten drei Monaten 2010 auf 156,9 (Vorjahr: 205,9) Millionen Euro, unter Herausrechnung der Kosten wären es 177,2 Millionen Euro gewesen. Der Umsatz ging um vier Prozent auf 519,2 Millionen Euro zurück. Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 526 Millionen Euro und einem Überschuss in Höhe von 161 Millionen Euro gerechnet.
Immerhin lag die Börse im Vergleich zum Vorquartal wieder deutlich in der Gewinnzone. Im Schlussquartal 2009 hatte der Börsenbetreiber wegen sinkender Handelsumsätze und einer Einmal-Abschreibung auf die US-Optionstochter ISE zum ersten Mal in der Firmengeschichte rote Zahlen geschrieben. Die erfolgsverwöhnte Deutsche Börse hatte sich daraufhin ein neues Sparprogramm mit Stellenabbau verordnet, was das Unternehmen rund 200 Millionen Euro kosten wird. Davon nahm der Konzern 27,8 Millionen Euro von Januar bis März auf die Bücher. Insgesamt lagen die Kosten im ersten Quartal damit bei 298,8 (288,5) Millionen Euro.
Mit der Umsetzung des Sparprogramms liege die Börse im Plan, erklärte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer. Das Unternehmen sei damit gut positioniert, um von einer weiteren Erholung des Finanzmarktumfeldes zu profitieren.
Handelsumsätze ziehen an
Durch die griechische Schuldenkrise wuchs die Nervosität der Anleger und parallel dazu auch die Handelsumsätze in den vergangenen Monaten. Seit Jahresanfang legen sie stetig zu. Auch das verbesserte wirtschaftliche Umfeld habe sich positiv ausgewirkt, wie die Börse mitteilte.
Im Gesamtjahr 2009 hatte die Zurückhaltung der Anleger wegen der Finanzkrise noch zu einem Einbruch um 50 Prozent geführt. Im Januar dieses Jahres hatten die Aktienumsätze auf Xetra und dem Parkett um 18 Prozent zugelegt, im Februar um 23,5 Prozent, im März um neun Prozent. Im April hatte sich die Krise weiter zugespitzt, was zu einem satten Plus bei den Handelsumsätzen von 26 Prozent führte.
Im ersten Quartal lag der Umsatz im Bereichssegment Xetra bei 65 (74,1) Millionen Euro. Bereinigt um eine Entkonsolidierung der Zertifikatebörse Scoach in diesem Segment habe sich der Umsatz allerdings um sechs Prozent erhöht.
Im Geschäftsbereich Eurex sanken die Erlöse auf 213,8 (227,9) Millionen Euro. Vor allem das Geschäft mit europäischen Indexderivaten und US-Optionen habe sich schwächer entwickelt, hieß es zu Begründung.
Quelle: ntv.de, rts