Zu viele Attacken im Freiverkehr Börse ordnet den Markt neu
06.02.2012, 14:17 Uhr
Aufsteigen oder aussteigen, so lautet die Ansage.
(Foto: REUTERS)
Die Umtriebe im deutschen Aktienhandel lassen der Deutschen Börse keine Wahl: Trotz verschärfter Überwachung durch Bafin und hessischer Börsenaufsicht erweist sich der Freiverkehr weiter als Einfallstor für Manipulationsversuche. Jetzt zieht der Marktbetreiber die Reißleine.
Massive Kursmanipulationen zwingen die Deutsche Börse dazu, im bislang kaum regulierten Freiverkehr umzusteuern. Der 2008 eingeführte Teilbereich mit dem Namen "First Quotation Board" werde in seiner jetzigen Form geschlossen, teilte der Börsenbetreiber mit.
Nach Erkenntnissen von Deutscher Börse, hessischer Börsenaufsicht und Bafin kam es in diesem Bereich trotz der Anfang 2011 verschärften Anforderungen "weiterhin zu massiven und häufigen Verdachtsfällen auf Marktmanipulation".
Die von der Neuordnung betroffenen Unternehmen hätten nun die Wahl, entweder in das stärker regulierte Segment Entry Standard oder gar den Geregelten Markt aufzusteigen - oder sich komplett von der Börse zurückzuziehen.
Investoren und Unternehmen bleibt dabei eine knappe Schonfrist: Die neuen Regeln sollen der Deutschen Börse zufolge voraussichtlich bereits ab dem dritten Quartal greifen.
Parallel zum Wegfall des First Quotation Board sollen die Vorschriften für den Entry Standard verschärft werden. Voraussetzung für die Aufnahme sei die Veröffentlichung eines Börsenprospekts. Außerdem gälten zukünftig auch strengere Regeln für den Verbleib in diesem Segment.
Quelle: ntv.de, rts