Wirtschaft

Euro - hop oder top? Bofinger stellt Grundsatzfrage

Peter Bofinger

Peter Bofinger

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger fordert von Deutschland mehr Einsatz zur Rettung des Euro. "Die Risiken für den Euro sind enorm groß", warnte Bofinger in der n-tv-Sendung "Das Duell". Derzeit sei eine Art Flächenbrand im Gange, bei dem immer mehr Länder als problematisch angesehen werden. "Wo dieser Flächenbrand stoppt, weiß niemand."

In Deutschland müsse man sich deshalb fragen, ob man den Euro weiter haben wolle. "Diese Grundsatzfrage muss man sich ganz klar stellen", sagte Bofinger. "Will man die Beziehung fortsetzen oder nicht? Und wenn man sie fortsetzen will, muss man sich engagieren."

Einer Rückkehr zur D-Mark erteilte Bofinger eine Absage. "80 Prozent der Probleme hätten wir auch ohne den Euro". Es sei auch keine Alternative, weil ein Rausgehen aus der Eurozone einer Aufwertung der Währung um 20 bis 30 Prozent zur Folge hätte. "Damit ist unsere Wettbewerbsfähigkeit hin. Außerdem haben wir gegenüber anderen Euroländern insgesamt eine Billionen Euro Forderungen bei den deutschen Banken. Werten die Währungen dieser Länder ab, können sie ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen." Wichtig sei jetzt, das Geld, das Deutschland den schwachen Euroländern in Form von Krediten zur Verfügung gestellt hätte, wiederzukommen.

In der Euro-Schuldenkrise haben die Finanzmärkte nach der Hilfszusage für Irland den Fokus inzwischen auf ebenfalls hoch verschuldete Länder wie Portugal und Spanien verlegt. Portugals Zentralbank warnte vor großen Risiken für die Finanzbranche des Landes. Auch Spanien sieht Grund zur Sorge, sollten die Zinslasten für das Land dauerhaft hoch bleiben.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa

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