Wirtschaft

"Wir erwarten Vorschläge" Bosch schockt Thüringen

Ein Arbeitsplatz für knapp 2000 Mitarbeiter: Bosch Solar Energie am Standort Arnstadt.

Ein Arbeitsplatz für knapp 2000 Mitarbeiter: Bosch Solar Energie am Standort Arnstadt.

(Foto: dpa)

Nach dem ersten Schrecken über die Solar-Kehrtwende bei Bosch geht es in Thüringen nun um die Konsequenzen für die Beschäftigten. Der Standort Arnstadt sucht verzweifelt nach Alternativen. Ein eilig anberaumtes Krisentreffen soll Lösungen ausloten. Noch wird in drei Schichten gearbeitet.

Für die Menschen in der Region ist es ein harter Schlag: "Technik fürs Leben".

Für die Menschen in der Region ist es ein harter Schlag: "Technik fürs Leben".

(Foto: dpa)

Nach dem Ausstiegsbeschluss für das Solargeschäft des Zulieferkonzerns Bosch wollen die betroffenen Mitarbeiter die Hoffnung nicht einfach aufgeben. Die Gewerkschaft IG Metall und die Belegschaft drängen auf Alternativen für das größte Werk der Solarsparte des Bosch-Konzerns im thüringischen Arnstadt.

"Wir erwarten Vorschläge des Unternehmens, wie der Standort und möglichst viele der Arbeitsplätze erhalten werden können", sagte der zuständige Bevollmächtigte der IG Metall, Wolfgang Lemb. In dem Werk arbeiten fast 2000 Menschen.

In einer Belegschaftsversammlung forderten die Beschäftigten zu Wochenbeginn den Angaben zufolge, Arbeitsplätze durch den Verkauf von Werksteilen sowie die Ansiedlung anderer Produktionslinien von Bosch in Arnstadt zu erhalten. Vertreter des Managements hätten von Gesprächen mit möglichen Interessenten berichtet. Die Erfolgsaussichten seien allerdings unklar geblieben, hieß es.

Bosch hatte vor dem Wochenende seinen Ausstiegsbeschluss aus dem verlustreichen Solargeschäft bekanntgegeben. Betroffen sind davon insgesamt rund 3000 Arbeitsplätze.

In Arnstadt ist die Produktion von Solarsilizium, Zellen und Modulen angesiedelt, die Anfang 2014 eingestellt werden soll. Bis Ende dieses Jahres laufe die Produktion aber weiter, sagte Lemb. Nach Betriebsratsangaben wird derzeit in Arnstadt noch in drei Schichten gearbeitet.

Schwerer Rückschlag für Thüringen

Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig hat für diesen Dienstag Vertreter der Geschäftsleitung von Bosch Solar, von Betriebsrat und IG Metall sowie Kommunalpolitiker der Region zu einem Krisentreffen nach Erfurt eingeladen. Er wolle wissen, wie sich Bosch das weitere Vorgehen vorstelle, erklärte der SPD-Politiker.

Bei dem Treffen soll demnach auch besprochen werden, was das Land Thüringen begleitend tun könne - etwa bei der Investorensuche oder der Vermittlung oder Qualifizierung der Beschäftigten.

Quelle: ntv.de, dpa

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