Wirtschaft

Gedenkflug für OHB-Gründer Bremer planen Mondmission

Rund 380.000 Kilometer entfernt: Der Mond hat seit Jahrzehnten keine menschlichen Besucher mehr gesehen.

Rund 380.000 Kilometer entfernt: Der Mond hat seit Jahrzehnten keine menschlichen Besucher mehr gesehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit einem symbolischen Flug ins All läutet der Raumfahrtkonzern OHB ein neues Zeitalter der Weltraumforschung ein: Erstmals schickt der Satellitenbauer einen künstlichen Himmelskörper auf eigene Rechnung in den Orbit.

Einen ungewöhnlichen Flug zum Mond plant der Luft- und Raumfahrtkonzern OHB. Im Oktober wird das Bremer Unternehmen einen eigenen Satelliten zum Mond schicken, um des im April gestorbenen Firmengründers Manfred Fuchs zu gedenken.

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Der Satellit soll den Erdtrabanten einmal umkreisen und dabei in Dauerschleife 4000 Nachrichten an die Erde senden, in denen Familie, Freunde und Mitarbeiter an Fuchs erinnern. Rund 400.000 Euro werde die Aktion kosten, sagte der Geschäftsführer der OHB-Tochter Luxspace, Jochen Harms.

Gedenkflug zum Mond: Der Gründer und Seniorchef des Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB AG in Bremen, Manfred Fuchs (1938 - 2014).

Gedenkflug zum Mond: Der Gründer und Seniorchef des Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB AG in Bremen, Manfred Fuchs (1938 - 2014).

(Foto: picture alliance / dpa)

"Dies ist die erste privatfinanzierte Mondmission aller Zeiten, und sie findet 45 Jahre nach der ersten Landung auf dem Mond statt", sagte Harms. Der von Luxspace gebaute Satellit soll am 23. Oktober mit einer chinesischen Rakete ins All starten. Die Mission soll etwa acht Tage dauern.

Gedenk-Mission im Jubiläumsjahr

Amateurfunker auf der Erde können während der Zeit die Botschaften empfangen. Der kleine Satellit ist auch mit einigen wissenschaftlichen Instrumenten ausgerüstet. Während der Mission soll ein neuer Ansatz zur Standortermittlung von Satelliten getestet werden. Außerdem wird es Strahlungsmessungen geben.

Der im Frankfurter Prime Standard notierte Börsenkonzern OHB zählt zu den führenden drei Luft- und Raumfahrtunternehmen in Europa.

Luxspace hat eine Belegschaft von rund 50 Personen, entwickelt hauptsächlich Mikrosatelliten und beteiligt sich unter anderem auch an der von OHB System geführten "Small Geo"-Initiative. Abgesehen davon versteht sich Luxspace auch als Dienstleister und bietet zum Beispiel das automatische Informationssystem zur Ortung von Schiffen AIS (Automatic Information System for Ship Detection) und Systeme zur Erdbeobachtung an.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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