Wirtschaft

Ein Herz für die Hedgefonds Briten suchen Verbündete

Großbritannien organisiert den Widerstand gegen eine zu scharfe Regulierung von Hedgefonds in der Europäischen Union.

Vertreter der britischen Regierung seien bereits in zwölf europäischen Hauptstädten unterwegs gewesen, um "Vorurteile" gegen Hedgefonds abzubauen und Unterstützung für eine Änderung des geplanten EU-Gesetzes zu gewinnen, erklärte Finanz-Staatssekretär Paul Myners in London. Die Branche selbst müsse ihre Kunden mobilisieren, sich bei der Politik für die Vorzüge alternativer Geldanlagen einzusetzen, sagte er in einem Ausschuss des britischen Oberhauses.

London ist eine Hochburg der Hedgefonds-Branche.

London ist eine Hochburg der Hedgefonds-Branche.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, die bisher völlig unkontrollierten Hedgefonds und private Finanzinvestoren einer Pflicht zur Registrierung und Offenlegung ihrer Anlagen zu unterwerfen. Frankreich will noch härtere Regeln, und nicht nur den Fondsmanagern, sondern den Fondsgesellschaften selbst die Meldepflicht auferlegen.

Warnung vor Abwanderung

Großbritannien sind die geplanten Vorschriften zu scharf. Wenn etwa die Hebelwirkung des eingesetzten Kapitals in der EU begrenzt würde, wanderten die Hedgefonds aus der EU ab, sagte Myners. Die Offenlegungspflicht sei viel zu bürokratisch, und die Anforderungen an Fonds außerhalb der EU könnten als Protektionismus gewertet werden. "Ich bin zuversichtlich, dass die Richtlinie deutlich verbessert wird. Unsere Argumente werden in Brüssel einbezogen, wir gewinnen an Boden."

Die Briten erwirtschaften einen Großteil ihres Bruttoinlandsprodukts im Finanzsektor. Die meisten Hedgefonds der 1,3 Bill. Dollar schweren Branche sitzen in London und New York. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hatte kürzlich kritisiert, dass die Briten die Neuregulierung der Finanzmärkte nach der Krise bremsten, um ihr Finanzzentrum London zu schützen.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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