E-Auto-Kaufprämie kommt nicht Bund bleibt hart
11.11.2010, 18:34 UhrDie christlich-liberale Bundesregierung für den Erwerb von Elektroautos nicht mit Staatsgeldern unterstützen. Laut Wirtschaftsminister Brüderle haben die deutschen Unternehmen eine solche Bundeshilfe nicht nötig. Der FDP-Politiker lässt damit Daimler-Chef Zetsche abblitzen, der entsprechende Kaufanreize für notwendig hält.
Im Streit um staatliche Kaufprämien für Elektroautos bleibt die Bundesregierung unnachgiebig. "Ganz bewusst haben wir auf eine Kaufprämie verzichtet, weil sie unserer Auffassung den Markt verzerrt", sagte Wirtschaftsminister Rainer Brüderle. Nach Ansicht des FDP-Politikers haben das die deutschen Unternehmen nicht nötig, "denn sie sind gut aufgestellt". Der Bund gebe aber eine Anschubfinanzierung für Forschung und Entwicklung in Höhe von 500 Millionen Euro, betonte Brüderle.
Zuvor hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche gefordert, die Branche brauche zusätzlich auch Kaufanreize, da Elektroautos auf absehbare Zeit einige Tausend Euro teurer als Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor seien. "In anderen Ländern - etwa in den USA und in China - sind solche Programme bereits Realität", sagte der Manager.
Laut Zetsche soll die finanzielle Förderung an die Leistungsfähigkeit der Batterien gekoppelt werden, die als Energiespeicher das Herz von Elektroautos bilden. So könnten die knappen öffentlichen Mittel geschont werden. Die Politik könne dazu einiges tun.
Ziel sind eine Million E-Autos
Die Bundesregierung dringt darauf, dass die Autoindustrie in Deutschland bei Entwicklung von Elektrofahrzeugen international eine Führungsrolle einnimmt. Seit Mai tüftelt die Branche im Rahmen der "Nationalen Plattform Elektromobilität" an einer gemeinsamen Strategie. In Kürze soll Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Zwischenbericht übergeben werden.
Ein weiteres Treffen von Herstellern, Zulieferern, Wissenschaftlern und Politik ist für kommendes Frühjahr geplant. Ziel ist, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen.
Quelle: ntv.de, rts