Wirtschaft

Stärkeres EADS-Engagement Bund will mehr Anteile kaufen

Fertigung des Raumfahrttransporters ATV 3 bei EADS Astrium in Bremen.

Fertigung des Raumfahrttransporters ATV 3 bei EADS Astrium in Bremen.

(Foto: dpa)

Nach Lage der Dinge könnte Deutschland bald 15 Prozent am Luft- und Raumfahrtkonzern halten und damit mit Frankreich gleichziehen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat bereits alles dazu vorbereitet.

Lange Zeit vertritt Daimler mit 22,5 Prozent genauso viele Stimmrechte wie der französische Staat (15 Prozent) und das französische Medienunternehmen Lagardère (7,5 Prozent) zusammen.

Lange Zeit vertritt Daimler mit 22,5 Prozent genauso viele Stimmrechte wie der französische Staat (15 Prozent) und das französische Medienunternehmen Lagardère (7,5 Prozent) zusammen.

Der Anteil des deutschen Staates am europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS könnte bald auf 15 Prozent steigen. Das Geschäft sei bereits vorbereitet und könnte im Laufe des Jahres stattfinden, bestätigte eine Sprecherin des  Bundeswirtschaftsministeriums entsprechende  Medienberichte. Bislang war nur bekannt, dass der Bund 7,5 Prozent  an EADS kaufen will.

Die Bundesrepublik soll voraussichtlich zur Jahresmitte die Hälfte der bislang vom Autokonzern Daimler gehaltenen EADS-Anteile übernehmen. Daimler hält 15 Prozent der Anteile und 22,5 Prozent  der Stimmrechte an dem Airbus-Mutterkonzern und strebt seit  längerem einen Verkauf von Anteilen an. Die Bundesregierung hatte sich zwar immer wieder für einen Verkauf an einen privaten Investor ausgesprochen, dies scheiterte jedoch.

Ein Balance-Akt

Ziel des Geschäftes ist es, das Gleichgewicht mit Frankreich innerhalb von EADS wahren. Auf französischer Seite hält die Gesellschaft Sogeade 22,5 Prozent der Anteile an EADS, hinter der der Konzern Lagardère und der französische Staat stehen.

Sobald das Geschäft zwischen Daimler und dem Staat über die Bühne geht, haben die Investoren der sogenannten Dedalus-Gruppe ein Vorab-Verkaufsrecht. Das Konsortium hält 7,5 Prozent der EADS-Anteile: 4,5 Prozent liegen bei Geldhäusern und Versicherungen wie der Deutschen Bank oder der Allianz, 3,0 Prozent bei der staatlichen Förderbank KfW und mehreren Landesbanken.

Machen die privaten Investoren nun Gebrauch von ihrem Recht zum Verkauf, soll ebenfalls die KfW ihre Anteile übernehmen. Die Bundesregierung habe deshalb im Haushalt Vorsorge getroffen, "damit die KfW gegebenenfalls in der Lage ist, zusätzliche Anteile aus der Dedalus-Struktur zu übernehmen", sagte die Sprecherin des  Wirtschaftsministeriums. Zu den 7,5 Prozent von Daimler könnten  dann weitere bis zu 4,5 Prozent hinzukommen. Der Bund würde dieses  Jahr also bis zu zwölf Prozent kaufen - und hält über KfW und  Landesbanken bereits drei Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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