Wirtschaft

Wachstumspause zum Jahresende Bundesbank sieht Konjunkturdelle

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Bundesbank stimmt Deutschland auf schwierigere Zeiten ein. Auf ein spürbares Wachstum im dritten Vierteljahr könnte eine Stagnation oder sogar ein leichter Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Schlussquartal folgen.

Die deutsche Wirtschaft droht nach Einschätzung der Bundesbank im laufenden Vierteljahr zu schrumpfen. "Es verdichten sich die Anzeichen, dass auf eine spürbare Expansion der Wirtschaftsleistung im dritten Vierteljahr 2012 eine Stagnation oder sogar ein leichter Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Schlussquartal folgen könnte", stellten die Notenbank-Experten in ihrem jüngsten Monatsbericht fest. Ein Minus hat es seit dem Höhepunkt der Finanzkrise Anfang 2009 nur einmal gegeben: Im vierten Quartal 2011 ging die Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent zurück.

Unter Druck sieht die Bundesbank vor allem die exportabhängige Industrie. Zwar seien die Aufträge aus der Eurozone nach den massiven Rückgang in den Vorquartalen nicht weiter gefallen. Dafür sei aber die Nachfrage aus anderen Regionen "im Zuge der globalen Konjunkturdelle zum Stillstand gekommen". Etliche Autohersteller hatten im Sommer zudem auf die sonst üblichen Produktionsunterbrechungen verzichtet, was nun zum Bumerang werden könnte.

Wohnungsbau stützt

"Auch die im Vergleich zu den Warenausfuhren recht schwache Einfuhrtätigkeit deutet darauf hin, dass eine Dämpfung der Produktion bevorstehen könnte", erläuterte die Bundesbank. Die robuste Binnennachfrage dürfte aber einen Einbruch verhindern, heiß es. "Demgegenüber wird die Konjunktur weiterhin dadurch unterstützt, dass der Wohnungsbau von den günstigen Finanzierungsbedingungen, dem Mangel an Alternativanlagen und der gestiegenen Verunsicherung profitiert und der private Verbrauch aufgrund der spürbaren Realeinkommensgewinne auf Expansionskurs bleibt."

Auch das Bundesfinanzministerium befürchtet für das Jahresende einen Rückschlag. "Im Schlussquartal 2012 dürfte es in Deutschland zu einer deutlichen konjunkturellen Abschwächung kommen", heißt es im Monatsbericht des Ministeriums. Wegen der Schuldenkrise in Europa hatte die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose für 2013 auf 1,0 von 1,6 Prozent gesenkt. Für dieses Jahr wurde sie dagegen auf 0,8 von 0,7 Prozent angehoben. 2011 gab es ein Plus von drei Prozent.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa

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