Sonderzahlungen für HSH-Chef Bundesrechnungshof schäumt
19.07.2009, 17:32 Uhr
"Nichts aus der Krise gelernt": Bundesrechnungshof-Präsident Engler hat kein Verständnis für Sonderzahlungen der HSH.
(Foto: AP)
Der Bundesrechnungshof hat die millionenschweren Sonderzahlungen an den Chef der staatlich gestützten HSH Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher, kritisiert. "Ich halte das für moralisch nicht vertretbar", sagte der Präsident des Bundesrechnungshofes, Dieter Engels, dem "Handelsblatt". Selbst wenn die Sonderzahlung an den HSH-Chef juristisch gerechtfertigt sei, sei sie ein Beleg dafür, dass einige Banker offenbar nichts aus der Finanzkrise gelernt hätten.
Engels zufolge werden die Sonderzahlungen jedoch beobachtet. Der Rechnungshof achte darauf, wofür die Staatsgelder verwendet würden. Weiter forderte Engels die Politik auf, Konsequenzen aus solchem Fehlverhalten zu ziehen. "Wenn die Finanzindustrie offenbar nicht selbst in der Lage ist, die Fehler der Vergangenheit zu beseitigen, muss sie deutlich stärker als bisher reguliert werden", sagte der Präsident der Kontrolleinrichtung.

Tausendsassa Nonnenmacher steht wegen seiner Millionen-Sonderzahlung unter Beschuss.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
HSH-Nordbank-Chef Nonnenmacher hatte trotz der schweren Krise der Bank und der staatlichen Milliardenhilfen einen Bonus von 2,9 Mio. Euro erhalten. Das Grundgehalt der HSH-Banker ist wegen der Rettungshilfen auf 500 000 Euro begrenzt. Die Zusatzzahlung für Nonnenmacher komme dadurch zustande, dass dieser mehrere Monate lang verschiedene Vorstandsämter gleichzeitig ausgeübt habe, hatte der HSH-Aufsichtsratschef Hilmar Kopper erklärt.
Die Probleme mit der HSH Nordbank und die Pannen im schleswig-holsteinischen Atomkraftwerk Krümmel haben zum Aus der großen Koalition in dem Bundesland zwischen Nord- und Ostsee geführt. Der Landtag in Kiel wird am Montag über Neuwahlen am 27. September entscheiden.
Quelle: ntv.de, nne/rts