Wirtschaft

Neuer Wirbel um Hypo Group Alpe Adria Chef der Krisenbank HGAA tritt zurück

HGAA: frisches Geld, neuer Chef?

HGAA: frisches Geld, neuer Chef?

(Foto: REUTERS)

Bei der ehemaligen BayernLB-Tochter HGAA stehen Veränderungern an: Vorstandschef Kranebitter räumt seinen Stuhl. Zudem benötigt die zwangsverstaatlichte Bank neue Finanzhilfen: Die bisher im Haushalt für 2013 veranschlagten 700 Mio. Euro werden bereits im ersten Halbjahr benötigt.

Die österreichischen Krisenbank Hypo Group Alpe Adria muss sich überraschend nach einem neuen Chef umschauen. Der derzeitige Vorstandschef Gottwald Kranebitter lege sein Mandat nieder, teilte das notverstaatlichte Institut mit. Kranebitter stehe der Bank bis zu der für August erwarteten Halbjahresbilanz zur Verfügung. Einen Grund für den Rücktritt nannte die Bank zunächst nicht.

Zuvor hatte das Institut mitgeteilt, möglicherweise bereits im Sommer eine weitere Kapitalspritze zu brauchen. Die bisher für 2013 im Budget vorgesehenen 700 Mio. Euro benötige das Institut bereits für die Halbjahresbilanz, sagte Österreichs Finanzministerin Maria Fekter. In der Folge werde die ehemalige BayernLB-Tochter voraussichtlich erneut Liquidität und Hilfen vom Staat benötigen. Wie hoch der Finanzbedarf sei, hänge auch vom Erfolg beim geplanten Verkauf der Südosteuropa-Tochter ab.

Derzeit laufen Verhandlungen mit einer indischen Holding. Allerdings braucht das kriselnde Institut dafür die Zustimmung von Bayerns Landesbank. Die Bank gab Ende Mai bekannt, dass die Anadi Financial Holdings Pte. Ltd. alle Anteile der Hypo Alpe Adria in Österreich (HBA) für 65,5 Mio. Euro übernehmen wolle.

Die BayernLB hatte die HGAA 2007 übernommen und zwei Jahre später nach Milliardenverlusten an Österreich zurückgegeben, wo sie notverstaatlicht wurde. Dabei wurde der BayernLB ein umfangreiches Mitspracherecht bei wichtigen Zukunftsentscheidungen eingeräumt. Das gilt bis heute.

Wegen des Fiaskos beim Kauf der HGAA verlangt die BayernLB von den ehemaligen Vorständen 200 Mio. Euro Schadenersatz. Den Gesamtschaden beziffert das Kreditinstitut auf 3,4 Mrd. Euro. Die Beklagten weisen den Vorwurf der Fahrlässigkeit beim Erwerb der Kärntner Bank zurück.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen