Wirtschaft

Sehr breite Talsohle Chemiker warten auf Europa

Die deutsche Chemieindustrie muss wohl länger als erwartet durchs Jammertal wandern. Für das laufende Jahr rechnet die Branche nur mit einem langsamen Wachstum. Vor allem die Nachfrage in Europa schwächelt.

Farben, Lacke, Pulver, Plastik: Die chemische Industrie hat viel zu bieten.

Farben, Lacke, Pulver, Plastik: Die chemische Industrie hat viel zu bieten.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Die deutschen Chemiekonzerne werden sich nach Einschätzung des Branchenverbands VCI nur sehr langsam von den Rückschlägen durch die Wirtschaftskrise erholen. "Wir erwarten nicht, dass es 2010 zu einer deutlichen Belebung kommen wird", sagte VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann. "Deshalb wird sich auch bei der Kapazitätsauslastung nicht wirklich viel tun."

Die Auslastung stieg im ersten Quartal 2010 leicht auf 78 Prozent nach 77 Prozent im Dezember und liegt damit noch deutlich unter dem Normalniveau, das laut VCI bei 82 bis 85 Prozent beträgt.

Vor allem die Nachfrage im Inland und innerhalb der EU bleibe gering, erklärte VCI-Chef Tillmann. Im vierten Quartal 2009 hat sich die Lage in Deutschlands viertgrößtem Industriezweig vor allem dank steigender Nachfrage aus den Schwellenländern Asiens und Südamerikas leicht entspannt.

Trotz des Aufwärtstrends zum Jahresende lag das Produktionsniveaus im Gesamtjahr 10,1 Prozent unter dem Wert des Jahres 2008. Die Chemikalienpreise fielen um 2,4 Prozent, der Umsatz um 13,5 Prozent auf 152,7 Mrd. Euro.

"Die Wachstumsraten in Asien und Lateinamerika werden nicht kompensieren können, was in Europa nicht abgesetzt wird", betonte Tillmann. Für 2010 bestätigte der VCI seine bisherige Prognose: Die Produktion soll um fünf Prozent steigen, die Erzeugerpreise um ein Prozent und der Umsatz um sechs Prozent.

Der Umsatz bleibt damit wohl auch im laufenden Jahr unter Vorkrisenniveau. "Die Betriebe operieren weiterhin im Krisenmodus", erklärte Tillmann.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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