Wirtschaft

Angst vor Inflation China schraubt Zins höher

Die chinesische Zentralbank zieht die Zinsschraube noch fester an.

Die chinesische Zentralbank zieht die Zinsschraube noch fester an.

(Foto: AP)

Die Angst vor Inflation hat China weiter fest im Griff. Um sie zu bannen, erhöht die chinesische Notenbank zum fünften Mal in Folge den Leitzins auf 3,5 Prozent. Auch in Europa steht möglicherweise ein Zinsschritt kurz bevor.

Im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation hat die chinesische Zentralbank ihre Geldpolitik noch weiter gestrafft. Zum dritten Mal in diesem Jahr erhöhte die Notenbank den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte. Damit steigt der Zins für Bankeinlagen auf 3,50 Prozent, während der Zinssatz für Ausleihen auf 6,56 Prozent zulegt, wie amtliche Medien berichteten.

Um überschüssige Liquidität abzuschöpfen, hat die Zentralbank damit seit Oktober schon fünfmal den Leitzins erhöht. Außerdem wurden die Kapitalanforderungen für die Mindestreserven der Banken bereits neunmal ausgeweitet, ohne aber die Inflation wie gewünscht merklich eindämmen zu können.

Der neuerliche Zinsschritt kam nicht überraschend. Die Zentralbank hatte erst am Dienstag erneut vor der hohen Inflation gewarnt. Nach Vorhersagen von chinesischen Experten könnten die Preissteigerungen im Juni mit rund sechs Prozent sogar ein Drei-Jahres-Hoch erreicht haben. Vor allem die Nahrungsmittelpreise treiben die Inflation an und belasten die Bevölkerung. Im Mai stieg die Inflation um 5,5 Prozent. Die offiziellen Zahlen für Juni werden am 15. Juli verkündet.

Auch in Europa wird eine Zinserhöhung erwartet. Die Europäische Zentralbank (EZB) berät am Donnerstag über die Leitzinsen. Im vergangenen Monat hatte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet einen Zinsschritt angedeutet, als er sagte es sei "höchste Wachsamkeit" bei der Preisentwicklung in der Euro-Zone geboten. Diese Formulierung gilt als Signal-Wort für eine bevorstehende Leitzins-Erhöhung.

Im Geleit mit den Leitzinsen erhöhen und senken Banken in der Regel die Zinssätze für ihre Finanzprodukte. Zahlreiche Banken haben bereits ihre Zinssätze für Tagesgeldkonten erhöht und damit den Zinsschritt vorweggenommen.

Quelle: ntv.de, sla/dpa/AFP

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