Angst vor Überhitzung China strafft Geldpolitik
02.05.2010, 17:59 UhrAus Angst vor einer wirtschaftlichen Überhitzung erhöht China zum dritten Mal in diesem Jahr die Mindestreserve-Anforderung für Banken und strafft damit weiter die Geldpolitik. Der Schritt könnte Dampf aus der Wirtschaft nehmen, die nach dem Krisenjahr bereits wieder auf starkem Wachstumskurs ist.

Eröffnungsfeier für die Expo in Shanghai: Die boomende Wirtschaft wird China allmählich zu heiß.
(Foto: dpa)
Die Geschäftsbanken der Volksrepublik müssen ab dem 10. Mai eine um 0,5 Prozentpunkte höhere Mindesteinlage bei der Notenbank halten, erklärte nun die Chinesische Volksbank. Die Banken müssen nun mehr Geld bei der Zentralbank parken und können damit weniger Kredite vergeben, was wiederum die Investitionen dämpfen sollte.
Mit der neuen Anforderung entzieht die Zentralbank dem Bankensystem umgerechnet rund 33 Mrd. Euro. Die Notenbank ist besorgt über die Verteuerung der Lebenshaltungskosten sowie starke Preiserhöhungen im Immobiliensektor.
Die vorangegangenen Erhöhungen der Reserve-Anforderungen waren teilweise Auslöser von deutlichen Verlusten an den weltweiten Aktienmärkten - Anleger fürchteten, der Wachstumslokomotive China könnte der Dampf ausgehen. Sie hatten zudem Spekulationen über eine bevorstehende Aufwertung der Landeswährung Yuan angefacht. Die Regierung bekräftigte jedoch ihre Absicht, den Yuan nicht kräftig ansteigen zu lassen. Nach Einschätzung von Goldman Sachs ist ein moderater Kursanstieg zwar weiterhin wahrscheinlich, aber die Änderung der Reserveanforderung sei hiervon vermutlich unabhängig.
Quelle: ntv.de, rts