Mehr als Münzen und Barren Chinesen wollen Gold-ETFs
11.10.2010, 11:04 UhrDie Nachfrage nach Gold steigt weiter - auch in China. Dort können Anleger bisher aber nur in physisches Gold investieren. Zwei chinesische Fondsgesellschaften wollen das ändern: Sie beantragen Genehmigungen, weltweit in diese Anlageklasse investieren zu dürfen. Das könnte das Goldfieber noch einmal anheizen.
Zwei chinesische Fondsgesellschaften wollen ihren heimischen Kunden Zugang zu ausländischen börsennotierten Indexfonds (ETFs) und Derivaten auf den Goldpreis verschaffen. Dafür wollen sie Investmentfonds auflegen, die weltweit in entsprechende Produkte investieren dürfen, teilten die Gesellschaften Lion Fund Management und E Fund Management mit. Hintergrund dafür sei das starke Interesse der Chinesen an Gold als Geldanlage.
"Die Produkte würden chinesischen Fondsanlegern erstmals Zugang zu der Anlageklasse Gold bieten", sagte Zhang Haochuan vom Fondsanalysehaus Z-Ben Advisors aus Schanghai. Wegen der dort geltenden Investmentregeln gibt es in China für Privatanleger bislang keine Gold-ETFs oder Derivate auf den Goldpreis. Wer in das Edelmetall investieren will, muss zu Münzen oder Barren greifen. Die Finanzkrise und die anhaltende Unsicherheit an den Märkten haben wie in Europa und den USA auch in China dazu geführt, dass Anleger vermehrt Gold nachfragen.
Der Fonds von E Fund Management soll in ausländische Gold-ETFs, aktiv gemanagte Goldfonds und Aktien von Goldminenbetreibern investieren. Das könnte beispielsweise dem SPDR Gold Shares aus den USA und dem Schweizer ZKB Gold ETF Mittelzuflüsse bescheren. Lion Fund Management will den Goldpreis über verschiedene Wertpapiere aus aller Welt möglichst genau abbilden.
Die Genehmigungen der chinesischen Aufsichtsbehörde für beide Fonds stehen noch aus. Lion Fund Management rechnet damit, dass ihr Fonds bis Ende 2010 zugelassen wird.
Quelle: ntv.de, rts