Airports schmieden Enteiser-Allianz Clariant-Kunden reagieren
03.01.2011, 12:07 UhrDie Lieferengpässe für Industriealkohol lassen eine Reihe von deutschen Flughäfen eng zusammenrücken: Weil der Lieferant für Enteisungsmittel mit der Produktion nicht nachkommt, wollen sich die Airports in Städten wie Hamburg, München, Berlin und Hahn im Ernstfall gegenseitig aushelfen.
Elf deutsche Flughäfen haben einen Krisen-Pool bei Enteisungsmitteln gebildet. Die Airport-Betreiber werden zusammen mit den für die Enteisung zuständigen Dienstleistern in einer täglichen Telefonkonferenz ihre Lagerbestände und Wettervorhersagen abgleichen, erklärte eine Sprecherin der Firma Globe Ground, die sich an den Berliner Flughäfen um eisfreie Maschine kümmert.
Die beteiligten Unternehmen hätten sich gegenseitig bereit erklärt, Bestände mit Tanklastwagen auszutauschen, falls die Depots in einem Flughafen leerzulaufen drohten. Die Enteiser-Allianz gilt diesen Angaben zufolge allerdings nur für die Phase, für die der Hersteller Clariant Lieferschwierigkeiten angekündigt hatte.
Die schweizerische Firma hatte die Betreiber am Tag vor Silvester auf einen Produktionsstopp vorbereitet, der vom 1. bis 4. Januar dauern sollte. Hintergrund sind Probleme beim Glykol-Nachschub.
Dem deutschen Pool angeschlossen haben sich den Angaben zufolge Berlin-Tegel, Berlin-Schönefeld, Hamburg, Bremen, Hannover, Münster/Osnabrück, Köln/Bonn, München, Nürnberg, Stuttgart und Hahn im Hunsrück.
Die Clariant-Kunden Düsseldorf, Leipzig und Dresden sind nicht dabei. Frankfurt/Main bekommt sein Enteisungsmittel von der britischen Konkurrenz Kilfrost.
Derzeit seien die Lager in Berlin voll, sagte ein Sprecher der Berliner Flughäfen. Das Tauwetter zum Neujahrswochenende trug zur Entspannung der Lage zusätzlich bei.
Quelle: ntv.de, mmo/DJ