Wirtschaft

Höhere Vorstandsgehälter verlangt Coba-Kontrollchef blitzt ab

Klaus-Peter Müller stößt auf Widerstand.

Klaus-Peter Müller stößt auf Widerstand.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Aufsichtsratschef der Commerzbank, Klaus-Peter Müller, hat einem Bericht zufolge vergeblich auf höhere Gehälter für die Vorstände der staatlich gestützten Bank gedrängt. Müller habe sich für ein Festgehalt von 750.000 Euro für normale Vorstände im laufenden Jahr ausgesprochen, für Vorstandschef Martin Blessing entsprechend mehr, berichtete die "Welt".

Im Gegenzug sollten die Manager weniger Boni erhalten als bisher. Die Vorstandsgehälter von staatlich gestützten Banken waren für 2008 und 2009 auf 500.000 Euro begrenzt; für dieses Jahr musste mit dem Bundesfinanzministerium neu verhandelt werden.

Müller, der auch auch Vorsitzender der Corporate-Governance- Kommission der Bundesregierung ist, habe damit argumentiert, dass die Vorstände bei einer weiteren Begrenzung der Bezüge abzuwandern drohten, heißt es in dem Bericht. Das habe das Ministerium allerdings nicht gelten lassen: "Die Chancen auf attraktive Vorstandsämter sind angesichts der Lage der Branche schließlich begrenzt", zitierte die Zeitung aus Koalitionskreisen.

Am Tropf des Staates

Ergebnis sei der Kompromiss gewesen, den die Bank Mitte Dezember vorgestellt hatte. Danach gilt die 500.000-Euro-Grenze so lange, wie die Commerzbank Verluste schreibt und die 18,2 Milliarden Euro schwere stille Einlage des Bundes nicht verzinsen kann. Ein Commerzbank-Sprecher wollte über die Mitteilung hinaus keine Stellung nehmen.

Weltweit ist eine heftige Debatte um überhöhte Bonuszahlungen für Banker in Gang. Exzesse bei deren Bezahlung gelten als eine Ursache der Finanzkrise, die zahlreiche Banken zu Fall gebracht hat und Regierungen Milliarden kostete. Zudem wächst in der Öffentlichkeit der Unmut darüber, dass Bankmanager schon wieder üppige Boni kassieren, während die Steuerzahler für die Verluste von Banken einstehen müssen.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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