Wirtschaft

Geschäfte mit "Schurkenstaaten" Commerzbank feuert Mitarbeiter

Auch der Commerzbank droht in den USA eine Geldstrafe.

Auch der Commerzbank droht in den USA eine Geldstrafe.

(Foto: dpa)

Länder wie der Iran und der Sudan stehen auf der Sanktionsliste. In den USA werden die Banken, die mit diesen Staaten Geschäfte machen, hart bestraft. Die Commerzbank, der auch eine Strafe droht, greift gegen Mitarbeiter durch.

Die Commerzbank hat einem Zeitungsbericht zufolge personelle Konsequenzen aus Geschäften mit sanktionierten Staaten gezogen. Das seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Institut habe sich bereits vor einiger Zeit von Mitarbeitern in Hamburg getrennt, die Geschäfte von Kunden in Ländern wie Iran und Sudan verschleiert haben sollen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf "Kenner der Verhältnisse".

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Eine Sprecherin der Bank wollte den Bericht nicht kommentieren. Sie begründete dies mit den laufenden Gesprächen über einen Vergleich in den USA.

Die Commerzbank befindet sich seit einigen Jahren in Verhandlungen wegen mutmaßlicher Verstöße gegen US-Handelssanktionen. Diese Gespräche scheinen nun in die entscheidende Phase zu gehen. Zuletzt war in mehreren Medienberichten aus den USA die Rede davon, dass die Behörden eine Strafzahlung von mindestens 500 Millionen Dollar von der zweitgrößten deutschen Bank verlangen.

Sorge vor "Aushungern" europäischer Banken

Geschäfte mit so genannten Schurkenstaaten waren zuletzt der größten französischen Bank BNP Paribas zum Verhängnis geworden. Die US-Behörden brummten den Franzosen Geldstrafen über insgesamt annähernd 9 Milliarden Dollar auf.

Über die hohen Strafen für europäische Banken in den USA regt sich in der Wirtschaft Unmut: "Es kann nicht sein, dass Amerika das europäische Finanzsystem schwächt und anschließend vielleicht die eine oder andere Bank kauft", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, der "FAZ". Ohnehin sei die Regulierung der Branche in den USA schwächer als hierzulande. "Wenn diese Länder europäische Banken zusätzlich mit Strafen aushungern, dann wird es kritisch", meinte Grillo.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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