Wirtschaft

Neues Vergütungsmodell Commerzbank lernt dazu

Das Finanzinstitut will die Bezahlung ihrer Mitarbeiter künftig stärker am langfristigen Erfolg der Bank ausrichten. Führungskräfte und Investmentbanker sollen künftig in größerem Umfang als bisher mit Aktien bezahlt werden, die über einen längeren Zeitraum gehalten werden müssten.

Ein neues Vergütungsmodell soll ran.

Ein neues Vergütungsmodell soll ran.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Wir arbeiten derzeit an einem neuen Vergütungsmodell, das auf mehr Nachhaltigkeit abzielt", sagte Commerzbank-Chef Martin Blessing in Frankfurt auf einer Branchenkonferenz des "Handelsblatt".  Bei späteren Verlusten sollen auch Abzüge möglich sein.

Bisher habe sich das Gehalt oft zu stark an kurzfristigen Faktoren wie dem Jahresgewinn ausgerichtet, räumte Blessing ein. In den nächsten Monaten will die zweitgrößte deutsche Bank mit dem neuen Entlohnungs-Modell starten.

Blessing will mehr "Nachhaltigkeit"

Blessing will mehr "Nachhaltigkeit"

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Weltweit ist derzeit eine Debatte um hohe Boni für Banker im Gang. Exzesse bei deren Bezahlung gelten als eine Ursache der Finanzkrise. Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer hatten am Wochenende daher schärfere Regeln für Sonderzahlungen angekündigt. Die Branche wehrt sich aber gegen staatlich verordnete Gehalts-Obergrenzen. Es sei nicht Sache des Staates, wie viel ein Unternehmen seinen Angestellten bezahle, sagte der Präsident des privaten Bankgewerbes, Andreas Schmitz. Eine leistungsabhängige Bezahlung sei ein wichtiges Instrument zur Führung von Mitarbeitern. Top-Manager wie Deutsche-Bank-Chef fürchten einen "Krieg um Talente", wenn es keine Prämien mehr gibt.

Mehrere Investmentbanker versuchen derzeit von der Commerzbank Boni einzuklagen, die ihnen nach der Übernahme der Dresdner Bank Anfang des Jahres und einem Milliardenverlust in 2008 zum Großteil gestrichen worden waren. Allein in London seien 72 Banker vor Gericht gezogen, berichtete die "Financial Times". Insgesamt gehe es dabei um 33 Mio. Euro.

Quelle: ntv.de, rts

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