Wirtschaft

Trotz Rohstoffrally Conti legt die Latte höher

Der Autozulieferer Continental erwartet dank des Autobooms in diesem Jahr einen Umsatzrekord. Nachdem das Geschäft in der Wirtschaftskrise noch deutlich geschrumpft war, sollen die Erlöse im laufenden Jahr um zehn Prozent auf mehr als 28,5 Mrd. Euro gesteigert werden. Die bereinigte operative Marge soll 2011 trotz erheblicher Rohstoffkostenbelastung bei 9,7 Prozent gehalten werden.

Insbesondere die stark gestiegenen Preise für Kautschuk treiben derweil die Kosten in die Höhe. Sollten sich die Preise auf einem Niveau von mehr als 5,50 US-Dollar je Kilogramm stabilisieren, kalkuliert Conti mit Zusatzbelastungen von mehr als 700 Mio. Euro.

Im vergangenen Jahr steigerte Conti Umsatz und bereinigtes Betriebsergebnis noch etwas stärker als im Januar vorläufig angekündigt. Der Umsatz stieg von 20,1 auf 26 Mrd. Euro, der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) verdoppelte sich auf 2,5 Mrd. Euro zu. Analysten hatten für das Gesamtjahr im Schnitt einen Umsatz von 25,6 Mrd. und ein bereinigtes Ebit von 2,4 Mrd. Euro erwartet. Der Überschuss belief sich 2010 auf 576 Mio. Euro nach einem Milliardenverlust im Jahr 2009.

Wieder keine Dividende

Trotz schwarzer Zahlen sollen die Aktionäre von Continental zum dritten Mal in Folge leer ausgehen. Das Unternehmen will seinen Anteilseignern keine Dividende für das vorangegangene Jahr zahlen. Das betrifft vor allem den fränkischen Wälzlagerhersteller Schaeffler, der direkt und über Dritte insgesamt rund drei Viertel an Continental hält. Einem Pressebericht zufolge will Schaeffler jedoch zum Schuldenabbau Conti-Aktien verkaufen.

Bereits vor gut einem Jahr hatte Conti in dem Prospekt für die Kapitalerhöhung um mehr als 1 Mrd. Euro angekündigt, angesichts der hohen Verschuldung frühestens 2012 wieder eine Dividende auszuschütten. Zuletzt hatte das Unternehmen für 2007 eine Dividende von 2 Euro je Aktie gezahlt.

Continentals Verschuldung soll trotz steigender Rohstoffkosten im laufenden Jahr deutlich sinken. Am Ende des Jahres sollen die Verbindlichkeiten um mehr als eine halbe Mrd. Euro auf weniger als 7 Mrd. Euro schrumpfen, sagte der Conti-Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart. Das Verhältnis der Schulden zum Eigenkapital soll von derzeit von 118 Prozent auf unter 100 Prozent sinken. Angepeilt wird laut Conti-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer ein Wert von 70 Prozent.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/dpa/rts

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