Wirtschaft

Die Gunst der Stunde Schaeffler will Kasse machen

Die brummende Autokonjunktur weckt beim Conti-Großaktionär Schaeffler offenbar Begehrlichkeiten. Einem Zeitungsbericht zufolge könnte das hoch verschuldete Familienunternehmen die gute Konjunktur nutzen, um ein Aktienpaket von Continental zu einem guten Preis an den Mann zu bringen. Die Kontrolle über die Mehrheit an Conti will Schaeffler aber wohl nicht aufgeben.

Schlägt Schaeffler ein Stück von Conti los?

Schlägt Schaeffler ein Stück von Conti los?

(Foto: obs)

Der Großaktionär Schaeffler arbeitet einem Zeitungsbericht zufolge an konkreten Plänen für einen Teilverkauf seiner Anteile am Automobilzulieferer Continental. Der Familienkonzern wolle sich noch in diesem Monat von einem Aktienpaket trennen, berichtete die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Verhandlungskreise. Über den genauen Umfang werde noch diskutiert.

Schaeffler will dem Bericht zufolge auf jeden Fall mehr als 50 Prozent der Conti-Aktien behalten. Derzeit kontrolliert der Automechanik- und Wälzlagerhersteller gut 75 Prozent der Conti-Anteile direkt oder über Dritte. Unmittelbar hält Schaeffler noch rund 42 Prozent an Conti, nachdem das Familienunternehmen bei der Conti-Kapitalerhöhung im vergangenen Sommer nicht mitgezogen hatte.

Schaeffler lehnte in der Zeitung eine Stellungnahme ab. Auch Continental wollte den Bericht weder dementieren noch bestätigen. Conti-Chef Elmar Degenhart sprach lediglich von einem Gerücht. "Dazu nehmen wir keine Stellung", sagte Degenhart.

Ausblick soll entscheiden

Das Blatt berichtete weiter, mitentscheidend für einen Teilverkauf der Anteile durch Schaeffler sei die Reaktion der Investoren auf den Jahresausblick von Conti, den der Vorstand an diesem Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz gibt. Erwartet wird, dass Conti wegen der brummenden Konjunktur auf dem Automarkt wieder schwarze Zahlen vermeldet. Da der Automarkt auch in diesem Jahr keine Anzeichen von Schwäche zeigt, könnte die Prognose entsprechend positiv ausfallen - ein guter Zeitpunkt also, um Aktien bei Investoren zu platzieren.

Schaeffler hatte sich bei dem Versuch verhoben, die ungleich größere Continental zu übernehmen. Seither plagt das fränkische Familienunternehmen ein milliardenschwerer Schuldenberg. Im vergangenen Jahr senkte Schaeffler seine Verbindlichkeiten bei den Banken von 7 auf 5,8 Mrd.Euro. Das sind jedoch nur die Darlehen, die auf dem operativen Geschäft lasten. In der darüber angesiedelten Schaeffler-Dachgesellschaft stehen weitere 5 Mrd. Euro an Schulden zu Buche - für die die Herzogenauracher weder Zinsen noch Tilgungen zahlen.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/rts

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