Wirtschaft

Jahresauftakt geglückt Conti traut sich Gewinne zu

Konzernchef Elmar Degenhart will am Jahresende schwarze Zahlen in die Bilanz schreiben.

Konzernchef Elmar Degenhart will am Jahresende schwarze Zahlen in die Bilanz schreiben.

(Foto: REUTERS)

Das Frühlingserwachen in der Automobilindustrie erleichtert dem Zulieferer Continental nach Milliardenverlusten die Rückkehr in die Gewinnzone. Unter dem Strich seien 2010 schwarze Zahlen "in Sichtweite", sagte Konzernchef Elmar Degenhart vor den Aktionären auf der Hauptversammlung. Voraussetzung ist nach seinen Worten aber, dass der Konzern weder durch Goodwill-Abschreibungen wie in den Vorjahren noch mit anderen negativen Sondereffekten in vergleichbarer Höhe belastet wird.

Im vergangenen Jahr hatte Conti einen Nettoverlust von 1,65 Mrd. Euro zu verkraften, ein Jahr zuvor lag das Minus bei über einer Milliarde. Das von dem fränkischen Wälzlagerhersteller Schaeffler beherrschte hannoversche Unternehmen hatte erst vor wenigen Wochen angesichts besserer Geschäfte mit den Automobilherstellern für dieses Jahr zumindest einen Betriebsgewinn (Ebit) in Aussicht gestellt. Allerdings war das Management zu diesem Zeitpunkt noch skeptisch, ob dies auch unter dem Strich gelingen könne. Degenhart bezog sich nun auf das den Anteilseignern zuzuordnende Konzernergebnis.

In den vergangenen Tagen haben zahlreiche große Autobauer von einem erfolgreichen Start ins neue Jahr berichtet, darunter Daimler, Volkswagen, Peugeot und Renault. Manche der Konzerne hoben sogar ihre Jahresprognose an, was Hoffnungen auf eine Erholung der Branche nährte. Auch der Zulieferer Bosch schlägt inzwischen positivere Töne an.

Zehn Prozent Umsatzplus möglich

Die hoch verschuldete Continental AG konnte im ersten Quartal deutlich bessere Zahlen ausweisen: Der Betriebsgewinn lag bei 494 (Vorjahr: minus 165) Mio. Euro, der Umsatz kletterte von 4,3 auf 6 Mrd. Euro. Die Erlösprognose für das laufende Jahr hob Conti deshalb an: "Sollten sich die Märkte weiterhin so positiv entwickeln wie bisher, haben wir die Chance, den Umsatz um bis zu zehn Prozent zu steigern", erklärte Degenhart. Bislang war das Unternehmen von mindestens fünf Prozent Wachstum ausgegangen.

Allerdings sind für Conti damit noch nicht alle Probleme vom Tisch: Zum einen ist laut Degenhart absehbar, dass hohe Rohstoffkosten das Ergebnis der Reifensparte vom zweiten Quartal an belasten werden. Zudem sei nicht einzuschätzen, wie sich die Automobilindustrie in Europa nach dem weitgehenden Wegfall staatlicher Kaufanreize im zweiten Halbjahr entwickeln werde. Es sei daher voreilig, vom ersten Quartal bereits auf das Gesamtjahr zu schließen, warnte er.

Bei der geplanten Hochzinsanleihe sieht sich Conti trotz der Turbulenzen an den Kreditmarkten nicht unter Zeitdruck. Voraussetzung dafür seien angemessene Konditionen, betonte Degenhart. Mit der Anleihe will Continental Kredite ablösen und die Zeit bis zur Rückzahlung seiner Verbindlichkeiten strecken.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen