Wirtschaft

Interesse an Fiat-Tochter Daimler bietet Milliarden

Die Fiat-Tochter zieht das Interesse von Daimler auf sich.

Die Fiat-Tochter zieht das Interesse von Daimler auf sich.

(Foto: dpa)

Daimler ist einem italienischen Zeitungsbericht zufolge an der Industriesparte des Konkurrenten Fiat interessiert. Der Stuttgarter Konzern habe im Sommer neun Milliarden Euro für die Einheit angeboten. Das sei Fiat aber nicht genug, daher würden die Gespräche auf Eis liegen.

Daimler will nach einem Bericht der römischen Tageszeitung "La Repubblica" die Fiat-Tochter für neun Mrd. Euro kaufen. Allerdings handele es sich dabei um ein "Vor- Angebot" für die abgespaltene Sparte des italienischen Autokonzerns. Wie die Zeitung ohne Quellen zu nennen schreibt, will Fiat allerdings 10,5 Mrd. Euro für das Unternehmen.

Die Verkaufsgespräche seien daher auf Eis gelegt worden, und zwar bis zum geplanten Börsengang von Fiat Industrial, in der die Italiener das Lastwagen- und Traktorengeschäft gebündelt haben. Der Börsengang ist bis zu Jahresende vorgesehen.

Die Deutschen hätten ein Interesse daran, sich auf dem Feld der Lastwagen, Traktoren und Landmaschinen zu verstärken, hieß es weiter. Die Turiner Autobauer könnten mit einem Verkauf ihre Schulden konsolidieren und auf die Suche nach neuen Erwerbungen und Allianzen für ihren Konzern gehen. In diesem Herbst sei das Augenmerk von Fiat-Chef Sergio Marchionne aber zunächst auf den geplanten Börsengang von Fiat Industrial gerichtet.

Börsianer skeptisch

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An der Börse setzte der Bericht die Daimler-Aktie unter Druck. "Der Bericht aus Italien schlägt doch härter durch als gedacht", sagt ein Händler. "Der Markt mag das Angebot nicht – es erscheint ihm zu hoch", so ein anderer Börsianer. Auch die Analysten der UniCredit urteilen in einer ersten Einschätzung, dass eine rein schuldenfinanzierte Transaktion in diesem Ausmaß negativ für das Kreditrating von Daimler sein könne. Allerdings halten sie es für unwahrscheinlich, dass Daimler tatsächlich an allen enthaltenen Unternehmen interessiert seien. Es wäre zudem kartellrechtlich schwer durchzubekommen, da Daimler gemeinsam mit der Lkw-Einheit von Fiat wahrscheinlich unter anderem in Deutschland und Italien einen sehr großen Marktanteil hätte, ergänzte ein weiterer Marktteilnehmer.

Quelle: ntv.de, sla/rts/dpa/DJ

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