Wirtschaft

Rückzug aus dem Flugzeugbau Daimler fordert Schutzrechte

Hoch über der Automobilbranche: EADS baut unter anderem Militärtransporter wie die A400M.

Hoch über der Automobilbranche: EADS baut unter anderem Militärtransporter wie die A400M.

(Foto: REUTERS)

In der Debatte um die künftigen Mehrheitsverhältnisse in der europäischen Luft- und Raumfahrt wagt Daimler einen neuen Vorstoß. Finanzchef Uebber denkt laut über Stimmrechte und Schutzmechanismen nach.

Daimler-Finanzchef Bodo Uebber fordert erstmals eine Begrenzung der Stimmrechte bei der Airbus-Mutter EADS. "Das wäre ein guter Schutzmechanismus", sagte Uebber dem "Handelsblatt". Der Automobilkonzern Daimler will sich aus der Beteiligung an dem europäischen Luft- und Raumfahrtunternehmen zurückziehen.

Vorsichtiger Rückzug: Finanzchef Bodo Uebber (l.) und Dieter Zetsche (Archivbild).

Vorsichtiger Rückzug: Finanzchef Bodo Uebber (l.) und Dieter Zetsche (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

"Das wäre als Sicherheitsnetz gedacht, falls die Ankeraktionäre ihren Anteil weiter reduzieren sollten", sagte Uebber nun mit Blick auf die geforderte Stimmrechtsbegrenzung. Neben seiner Tätigkeit für Daimler fungiert Uebber zugleich als Chef des EADS-Verwaltungsrates.

Wie hoch die Stimmrechtsbegrenzung bei EADS sein soll, ließ Uebber offen. Die Limitierung soll den seit dem Jahr 2000 gültigen Aktionärspakt zwischen Frankreich und Deutschland ergänzen. Neben dem französischen Staat und dem Medienkonzern Lagardere gehört Daimler zu den Kernaktionären des Luft- und Raumfahrtkonzerns.

Zwei Prestigeprojekte des europäischen Flugzeugbaus im Größenvergleich: Links eine A400m, rechte eine A380.

Zwei Prestigeprojekte des europäischen Flugzeugbaus im Größenvergleich: Links eine A400m, rechte eine A380.

(Foto: REUTERS)

An Rückzug denkt im Kreis der Ankeraktionäre bislang nur Daimler. Der Autobauer hält derzeit noch direkt 15 Prozent der Anteile an der Airbus-Mutter. Weitere 7,5 Prozent der Aktien sind bei Banken deponiert, für die der Autokonzern das Stimmrecht ausübt.

Vor wenigen Wochen hatten die Stuttgarter angekündigt, im kommenden Jahr 7,5 Prozent der Aktien an die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verkaufen zu wollen. Dieser galt in Paris und Berlin als industriepolitisch sinnvolle Lösung. Die Bundesregierung will auf diese Weise verhindern, dass die deutsch-französische Balance bei der Airbus-Mutter gefährdet wird.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen