Gerüchte um Zetsches Zukunft Daimler hält sich bedeckt
09.01.2010, 16:29 UhrDer Automobilkonzern Daimler muss sich in den kommenden Monaten entscheiden, wer das Unternehmen in den nächsten Jahren führen soll. Einem Zeitungsbericht steht die Entscheidung bereits fest.
Beim Stuttgarter Autobauer Daimler ist einem Zeitungsbericht zufolge die Entscheidung für eine Vertragsverlängerung von Konzernchef Dieter Zetsche bereits gefallen. Wie das Branchenblatt "Automobilwoche" ohne Nennung von Quellen berichtete, soll Zetsches Vertrag im Februar verlängert werden, allerdings mit einer verkürzten Laufzeit von drei Jahren. Daimler wollte sich dazu nicht äußern.
Zetsches bisheriger Vertrag läuft zum Jahresende aus. Daimler hatte bereits Mitte 2006 beschlossen, seinen Vorständen nur noch Dreijahresverträge zu geben statt der bis dahin üblichen Bestellung für fünf Jahre.
Der "Automobilwoche" zufolge führte unter anderem der Streit über die Verlagerung der C-Klasse-Produktion von Sindelfingen nach Bremen und in die USA vorübergehend zu einer internen Debatte über eine eventuelle Ablösung Zetsches.
Nachdem der Vorstandschef den Beschäftigten in Sindelfingen dann aber eine Arbeitsplatzgarantie gegeben habe, habe sich diese Diskussion erledigt, berichtete die Zeitung weiter.
Das Margenziel steht
Daimler hatte sich im dritten Quartal zurück in die schwarzen Zahlen gespart: Die monatelang verlustreiche Kernsparte Mercedes-Benz Pkw lieferte wieder einen operativen Gewinn ab.
Die Zeiten bleiben für den Oberklasse-Hersteller aber schwierig, weil er weniger als andere Autobauer von der Abwrackprämie profitieren konnte: Im gesamten Jahr 2009 verkaufte Daimler nach Angaben vom Freitag mit weltweit 1,13 Mio. Autos gut zehn Prozent weniger als im Vorjahr.
Zetsche bekräftigte dennoch in der "Automobilwoche" das Ziel, bis 2015 den Absatz auf 1,5 Mio. Fahrzeuge auszubauen. Dabei setze der Konzern besonders auf Wachstum im Kompaktsegment mit den neuen Modellen der A- und B-Klasse, betonte der Vorstandschef.
Das Ziel einer Rendite (Ebit-Marge) von zehn Prozent bleibe bestehen. "Es wäre aber heute unlauter zu sagen, wann wir das Gewinnziel erreichen können. Das braucht noch etwas Zeit."
Quelle: ntv.de, rts