Neues deutsch-britisches Bündnis Daimler schraubt mit Aston Martin
25.07.2013, 13:00 Uhr
Bekannt aus Film und Fernsehen: Bonds Dienstwagen aus "Ein Quantum Trost" ist selbstverständlich ein Aston Martin. Erhältlich war dieses Exemplar zuletzt bei einer Auktion bei Christie's.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zwei Entscheidungen lenken die Aufmerksamkeit von Branchenkennern auf die Geschäftsaussichten bei Daimler: In Großbritannien schmiedet der Oberklasse-Hersteller eine Allianz mit der Sportwagenlegende Aston Martin. In Frankreich geben Verwaltungsrichter den Deutschen derweil im Kühlmittelstreit Recht.
Der deutsche Autobauer Daimler will beim britischen Sportwagenhersteller Aston Martin einsteigen. Dafür wollen die Stuttgarter Aston Martin unter anderem über ihre Tuning-Tochter AMG mit Motoren versorgen, wie der Dax-Konzern mitteilte. Daimlers Autosparte "Mercedes-Benz Cars" soll die Briten zudem mit Elektronik-Bauteilen beliefern.
Eine entsprechende Absichtserklärung ist demnach bereits unterzeichnet. Nach den Plänen bekommt Daimler dafür zeitlich gestaffelt bis zu 5 Prozent Anteile an Aston Martin. Der endgültige Vertrag soll noch in der zweiten Jahreshälfte unterschrieben werden. Einer breiteren Öffentlichkeit dürfte der Name des britischen Sportwagenbauers vor allem durch einen besonderen Kunden vertraut sein: In der "James Bond"-Reihe stellte Aston Martin traditionell den bevorzugten Wagen des legendären Geheimagenten im Dienste Ihrer Majestät.
Fortschritte in Versailles
In Frankreich kann Daimler unterdessen einen wichtigen Etappensieg im sogenannten Kältemittelstreit verbuchen: Das Verwaltungsgericht im französischen Versailles hat den von französischen Behörden verhängten Zulassungsstopp für einige Baureihen von Mercedes-Benz ausgesetzt.
Die Regierung in Paris, die den Zulassungsstopp mit Wirkung zum 13. Juni für die neuen Mercedes-Benz-Modelle der kompakten A- und B- sowie für den Sportwagen SL verhängt hatte, werde binnen zehn Tagen entscheiden, ob die Blockade weiter verfolgt wird, hieß es.
Frankreich beruft sich bei dem harsch wirkenden Vorgehen gegen Daimler auf eine seit Jahresanfang gültige EU-Richtlinie zum Klimaschutz, die die Nutzung des klimaschädlichen Kältemittels "R134a" für bestimmte Autos untersagt. Diese Regelung galt ursprünglich unter anderem für die Modelle von Mercedes.
Kostspieliges Verkaufshindernis
Daimler weigert sich aber wegen Sicherheitsbedenken, das EU-konforme und klimaschonendere Kältemittel "R1234yf" in die Fahrzeuge einzufüllen. Für die weitere Nutzung von "R134a" besorgte sich Daimler nachträglich eine Genehmigung vom Kraftfahrtbundesamt, die die französischen Behörden aber nicht anerkannten und die Zulassung der Neuwagen verweigerten.
Ein Daimler-Sprecher zeigte sich nun optimistisch, dass die wochenlange Blockade bei der Zulassung einiger Baureihen seiner Marke Mercedes-Benz in Frankreich bald ein Ende hat. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass die französische Verwaltung der Meinung des Gerichts folgen wird und unsere Fahrzeuge in Kürze wieder in Frankreich zugelassen werden können", sagte der Sprecher am Stuttgarter Konzernsitz. "Wir begrüßen die für uns positive Entscheidung des französischen Gerichts sehr, denn die Verhinderung der Zulassung unserer Fahrzeuge durch die französische Zulassungsbehörde wurde eindeutig vom Gericht zurückgewiesen."
Erst am Vortag hatte der Autobauer seine Ergebnisse aus dem zweiten Quartal des laufenden Jahres vorgelegt und Analysten dabei mit einer Verdreifachung des Reingewinns beeindruckt.
Quelle: ntv.de, mmo/rts