Euro als Stütze Dax gewinnt an Höhe
06.10.2010, 17:40 UhrGoldener Herbst am deutschen Aktienmarkt: Der Dax setzt, angetrieben von guten Vorgaben und positiven Ausblicken diverser Unternehmen, seinen Aufwärtstrend fort. Die Dynamik lässt zwar etwas nach, die Marke von 6300 Zählern bleibt aber in Reichweite.
Der deutsche Aktienmarkt hat an seine Vortagsgewinne angeknüpft. Allerdings dämpften am Nachmittag schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt die gute Stimmung. Der Dax behauptete ein Plus von 0,89 Prozent auf 6271 Punkte und fiel damit deutlich von seinem Tageshoch bei 6290 Punkten zurück. Der MDax legte um 0,4 Prozent auf 8851 Punkte zu und der TecDax gewann 0,3 Prozent auf 775 Punkte.
Chefhändler Fidel Helmer von Hauck & Aufhäuser verwies indes auf die Stärke des Euro als Kursstütze. Auch gute Unternehmensnachrichten aus Deutschland beflügelten die Stimmung. "Der Markt ist rein liquiditätsgetrieben", sagte ein Händler. Die gute Stimmung am Markt stehe allerdings auf wackligen Beinen: "Jetzt sind die Ampeln gerade auf Grün, aber dass heißt nicht, dass sämtliche Konjunktursorgen plötzlich verschwunden wären", sagte ein weiterer Marktteilnehmer.
Vorgaben treiben
Der Dow-Jones-Index startete mit leichten Gewinnen in den Handel, nachdem er am Dienstag noch satte 1,8 Prozent fester aus dem Handel gegangen war. Der Technologiewerte-Index Nasdaq-Composite korrigierte dagegen um rund 0,7 Prozent. Gute Vorgaben hatten die Asien-Börsen geliefert. Der Nikkei-Index lag 1,7 Prozent im Plus.
China zieht
Nach den Verlusten der vergangenen Tage zog die Nachfrage nach VW wieder an. Die Titel gewannen 1,2 Prozent. Händlern zufolge kamen die Pläne des Autoherstellers, sein Vertriebsnetz in China deutlich auszubauen, gut an. Vertriebschef Christian Klingler hatte angekündigt, die Zahl der Autohändler in den nächsten Jahren auf rund 2600 verdoppeln zu wollen.
Prognosen bewegen
Unter den größten Gewinnern im Leitindex waren ThyssenKrupp mit einem Plus von gut 1,8 Prozent zu finden. Vorstandschef Ekkehard Schulz hatte dem "Handelsblatt" gesagt, beim Vorsteuerertrag gehe es "Richtung 1 Mrd. oder sogar ein Stück besser". Im vergangenen Geschäftsjahr musste der Essener Konzern noch einen Vorsteuerverlust (Ebt) von 2,4 Mrd. Euro verbuchen.
Nach der positiven Kursreaktion von Mosaic auf die Quartalszahlen bauen auch K+S die Kursgewinne aus. "Die Zahlen von Mosaic waren zwar schlechter als die Konsensprognosen von Analysten. Die Aktie hat aber in der Vorwoche schon korrigiert", sagte ein Händler nachdem zu Handelsende mehr als 3 Prozent Plus zu Buche standen. Auch K+S seien seit Mitte vergangener Woche "im Gleichklang mit Mosaic" von Spitzen um 45,45 Euro auf Kurse unter 43 Euro gefallen. K+S notierten 1,7 Prozent fester.
Gerresheimer nach Zahlen im Plus
Gerresheimer konnten nach der Vorlage ihrer jüngsten Quartalszahlen rund 1,3 Prozent zulegen, gaben die Gewinne im weiteren Handelsverlauf aber wieder ab und notierten am Ende 1,0 Prozent im Minus. Der Hersteller von Spezialbehältern für die Pharma- und Kosmetikindustrie profitierte im Berichtszeitraum von der anhaltend guten Nachfrage nach pharmazeutischen Primärverpackungen sowie einer wieder steigenden Nachfrage nach Kosmetikverpackungen. Auch der im Vorquartal noch schwächelnde Markt für Laborglasprodukte habe sich erholt, hieß es. Gerresheimer bestätigte auch seine Jahresprognosen.
Aufwärts-Gap
Demag Cranes haben mit einem Aufwärts-Gap eröffnet, kletterten auf den höchsten Stand seit September 2008 und kamen danach zurück. Allerdings blieben die Aktien im positiven Terrain: plus 0,1 Prozent. Händler führen den Kurssprung auf einen Medienbericht zurück, dem zufolge der finnische Aufzugshersteller Konecranes über ausreichend Barmittel zur Finanzierung von Übernahmen verfügt. Konecranes war für eine Stellungnahme hierzu kurzfristig nicht zu erreichen. Nächstes Kursziel für Demag Cranes seien nun die Höchststände vom Mai und September 2008 bei 34/35 Euro.
ElringKlinger unter Druck
ElringKlinger-Aktien lagen 6,6 Prozent im Minus. Grund ist die Kapitalerhöhung, die etwa 125 Mio. Euro in die Kassen spülen wird.
Im SDax stachen Centrotec zunächst hervor, die nach der Anhebung ihrer Gewinnprognose um 6 Prozent in die Höhe schnellten.
Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa/rts