Wirtschaft

Aufräumarbeiten nach der Krise DekaBank verklagt Island

(Foto: REUTERS)

Die DekaBank verklagt die isländische Regierung auf Schadenersatz. Der Fondsdienstleister gehe gerichtlich gegen den im vergangenen Jahr fast bankrott gegangenen Staat vor, weil er sich bei der Entschädigung gegenüber isländischen Investoren benachteiligt fühle, sagte ein Sprecher der Deka. Insgesamt werde die Rückzahlung eines dreistelligen Millionenbetrags verlangt.

Das Engagement der Deka in Island beläuft sich auf rund 500 Millionen Euro. DekaBank-Chef Franz Waas hatte sich in der Vergangenheit stets zuversichtlich gezeigt, dass seinem Haus daraus keine größeren Verluste entstehen.

Island mit seinen rund 300.000 Einwohnern wurde wie kaum ein anderes Land von der Finanzkrise getroffen. Nur durch die Verstaatlichung der dortigen Banken und mit Hilfe ausländischer Darlehen in Milliardenhöhe konnte eine Staatspleite verhindert werden. Vor allem deutsche Banken gehörten zu den Geschädigten, da sie die größten Kreditgeber Islands waren. Nach Angaben der isländischen Regierung verloren ausländische Investoren insgesamt rund sechs Milliarden Euro. Im Oktober hatte die Regierung ein Gesetz verabschiedet, das heimische Gläubiger bei der Liquidation der Vermögenswerte der Banken den ausländischen vorzieht.

Experten erwarten, dass der Klage der DekaBank zahlreiche weitere Klagen folgen werden.

Quelle: ntv.de, rts

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