"Wir müssen uns zurechtstutzen" Delphi kürzt weiter
13.01.2010, 20:29 Uhr
(Foto: REUTERS)
Der US-Autozulieferer Delphi steht vor weiteren Einschnitten in Europa. "Wir müssen uns in Europa noch um einiges auf die richtige Größe zurechtstutzen", sagte der Vorstandschef der ehemaligen General-Motors-Tochter, Rodney O'Neal. "Wenn wir das zu Ende bringen, was wir angefangen haben, werden wir bei der richtigen Größe sein."
Details zu den Kürzungsplänen nannte O'Neal nicht. Der im Oktober nach vier Jahren aus der Insolvenz hervorgegangene US-Zulieferer hat in den letzten Jahren weltweit insgesamt 90.000 Stellen gestrichen, davon auch viele in Europa.
Seine Geschäftsaussichten schätzt Delphi in Europa auf kurze Sicht zwar als mager ein, insgesamt aber deutlich besser als zuletzt. "Wir rechnen in Europa 2010 mit einem Umsatzrückgang von fünf Prozent", hieß in einer Verlautbarung des Konzerns. Bis 2012 werde der Konzern seine Erlöse allerdings um rund 40 Prozent auf 14 bis 15 Milliarden Dollar steigern.
Delphi will weltweit künftig rund je ein Drittel des Geschäfts in Europa, den USA und Asien machen. Derzeit entfällt der Schwerpunkt mit rund 45 Prozent auf Europa, wo das Unternehmen viel Geschäft auch mit den deutschen Autobauern VW, Daimler und BMW macht. Nur ein Fünftel des Delphi-Umsatzes entfällt noch auf GM.
Die 1999 von General Motors abgespaltene Delphi hatte 2005 Insolvenz beantragt und sich seitdem über Massenentlassungen und Trennungen von Sparten reorganisiert. Delphi hat früher eine breite Palette von Autoteilen produziert, sein Angebot aber nun deutlich verschlankt.
Quelle: ntv.de, wne/rts