Wirtschaft

General Motors wird ungeduldig Der Druck auf Opel wächst

Nach dem viel beachteten Comeback des Mutterkonzerns steht der deutsche Autobauer Opel unter zunehmendem Druck. Die US-Amerikaner wollen endlich auch in Europa Erfolge sehen. Bei der geplanten Rückkehr in die Gewinnzone darf sich Opel-Chef Reilly keine Verzögerungen erlauben.

Muss drängende Fragen aus Amerika beantworten: Nick Reilly (Archivbild)

Muss drängende Fragen aus Amerika beantworten: Nick Reilly (Archivbild)

(Foto: picture alliance / dpa)

Beim US-Autobauer General Motors steigt nach der erfolgreichen Rückkehr an die Börse die Ungeduld mit der defizitären Tochter Opel. Das Rüsselsheimer Traditionsunternehmen müsse so schnell wie möglich wieder profitabel werden, zitiert die Branchenzeitung "Automobilwoche" GM-Strategiechef Stephen Girsky. Dafür reichten Kostensenkungen alleine angeblich nicht aus. Auf der Weltkarte des einstigen Weltmarktführers GM sei das von Opel geführte Europageschäft die einzige Region mit roten Zahlen.

Girsky machte dem Bericht zufolge deutlich, dass die Detroiter Konzernzentrale den Kapazitätsabbau bei Opel für ausreichend halte. Opel hatte jüngst sein Werk im belgischen Antwerpen geschlossen und baut europaweit Tausende Stellen ab.

Opel-Chef Nick Reilly will das Rüsselsheimer Unternehmen mit niedrigeren Kosten und neuen Modellen im nächsten Jahr in die Gewinne führen. Für das laufende Jahr geht der Autobauer noch von einem Fehlbetrag von 500 Mio. Euro aus. Reilly hatte während der Automesse in Detroit bekräftigt, ohne Restrukturierungskosten könne das Unternehmen 2011 die operative Gewinnschwelle erreichen.

Im vergangenen Jahr hat Opel zusammen mit der Schwestermarke Vauxhall wie erwartet etwas weniger Autos verkauft als im Jahr der Abwrackprämie. Der Absatz ging um 2,4 Prozent auf 1,21 Mio. zurück, hieß es aus Rüsselsheim. Ein Volumen von 1,2 Mio. verkauften Fahrzeugen hatte Reilly zuvor als ausreichend bezeichnet, um bei niedrigerer Kostenbasis einen Gewinn zu erwirtschaften.

Das Minus von etwa 30.000 Auslieferungen war etwas geringer als erwartet. Noch im Januar hatte Reilly den Verkauf von "knapp unter 1,2 Millionen Autos" vorhergesagt. Wie die US-Mutter General Motors (GM) mitteilte, ist Opel/Vauxhall bezüglich des weltweiten Absatzes nach wie vor die zweitstärkste Marke im Konzern. Dank eines starken Jahresendspurts habe die Tochter ihren Marktanteil 2010 in 18 von 27 europäischen Ländern gesteigert.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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